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Wild, wilder, Weiberfastnacht in Zeilsheim

"Die dolle Weiber lade ein, mit uns ma rischdisch wild zu sein!"

Wenn es nach der Sitzung heißt: "Weiberfastnacht in Zeilsheim ist einfach immer wieder toll", oder "Ich war dieses Jahr schon auf einigen, auch größeren Sitzungen zu Gast, aber so schön wie bei euch ist es nirgends gewesen", dann hat sich die monatelange Mühe schon ausgezahlt. Aber der Reihe nach: Rund 150 Frauen waren in das Gemeindezentrum gekommen, um gemeinsam unter dem Motto "Die dolle Weiber lade ein, mit uns ma rischdisch wild zu sein!" Weiberfastnacht zu feiern. Die Frauen des Vorbereitungsteams "Dolle Weiber" freuten sich riesig über die enorme Resonanz und bereiteten den närrischen Weibern mit einem durch die Bank weg hausgemachten Programm einmal mehr einen unvergesslichen Abend.

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Bereits beim Einzug der neuen Fassenachtspräsidentinprinzessin Mariana Kuhn, die auf einem Servierwagen zu den Klängen von Pomp and Circumstance Marches feierlich zur Bühne gefahren wurde, um dort die Insignien der Zeilsheimer Weiberfastnacht – Spülhandschuhe und Klobürste – entgegenzunehmen, fing der Kokolores an. Die Vereidigung zum Sitzungsbeginn, die traditionell mit einem Klopfer besiegelt wird und die erste Rakete – Klatschen, Trampeln, Jubeln – brachten die Weiber im Saal auf Temperatur.

Das Programm startete mit der Kindertanzgruppe "Raccoons" des Sindlinger Turnvereins. 15 Kinder brachten einen tollen Showtanz zum Thema "Küss den Frosch" in gelben und grünen Kostümen auf die Bühne. Es hat bereits Tradition, dass die Weiberfastnachts-Sitzung in Zeilsheim maßgeblich von Aktiven aus Sindlingen unterstützt wird. So trat später auch noch die Jugend-Tanzgruppe "Giants" des Turnvereins aus Sindlingen auf, die einen flotten Marsch aufs Parkett zauberten.

Weiberfassenacht02Die "Hagelkörnscher", die Männertanzgruppe aus Sindlingen, trat als einer der Höhepunkte später am Abend auf. In Lederhosen tanzten sie äußerst grazil zu bayerischen Schlagerohrwürmern und rissen damit jede im Saal vom Stuhl. Und natürlich kommt eine Sitzung dieser Dimension nicht ohne professionelle Ton- und Lichttechnik aus. Auch hier konnten sich die Zeilsheimer Frauen einmal mehr auf Marcus Schröder und Harald Fischer aus Sindlingen verlassen, die zusammen mit Jörg Kreutner die Technik verantworteten.


Das Zwiegespräch von Birgitta Kuhn als Herrn Meier von der zentralen Prüfstelle für die Tauglichkeit von Fassenachtspräsidentinnenprinzessinnen und Mariana Kuhn als Präsidentin (beide Dolle Weiber) kam bei den Frauen im Saal richtig gut an. Nachdem die Präsidentin in den Kategorien Reim, Gesang und Figur nur mäßig überzeugen konnte, stand sie am Ende des Vortrags mit Luftballons ausgestopft und einem Luftballonhut auf der Bühne. Die Hilfsgeräte von Prüfer Meier sollten zum einen, die etwas zu dünne Figur aufmotzen, zum anderen die natürliche Butzwoll kaschieren, um sich optisch dem Publikum anzupassen. Dann stellte sich heraus, dass sie an einen falscher Prüfer geraten war, der in Zeilsheim sein Unwesen treibt. Da zeigte sich dann, dass die neue Präsidentin das Credo der Weiberfastnacht bereits verinnerlicht hat. "Hier regieren die Weiber", ließ sie den falschen Prüfer energisch wissen und animierte das Publikum mit ihr gemeinsam in den Schlachtruf einzustimmen.

Entsprechend waren die Frauen im Saal auf Betriebstemperatur für einen echten Klassiker der Zeilsheimer Weiberfastnacht: Die Barbara. "Oh, du schöne, oh du schöne, oh du schöne Barbara", sangen alle gemeinsam. Karoline Kreutner (Dolle Weiber) gab dazu auf der Bühne den Takt vor. Ein echter Könner seines Fachs ist Dr. Karl-Josef Schmidt. Als alternder Macho aus dem Seniorenheim kam er in die Bütt und sorgte unter anderem mit Lokalkolorit im perfekten Reimschema für zahlreiche Lacher unter den Närrinnen im Saal.

Die Dolle Weiber nahmen in diesem Jahr den Besuch im Möbelgeschäft aufs Korn, genau genommen den Besuch in einer Bettenabteilung. Der Verkäufer, Herr Möbelhopper (Beate Eckstein), konnte nicht glauben, mit welchen Wünschen und Eigenheiten er konfrontiert wurde. Ein altes Ehepaar (dargestellt von Monika Dörr und Martina Petri) war auf der Suche nach einem besonders breiten Bett, einem jungen Paar (Ellen Stalp und Karoline Kreutner) konnte das Bett dagegen gar nicht schmal genug sein. Für einen Pfarrer (Beate Bendel) und seine Haushälterin (Sabine Schäfer-Hochheimer) war klar, dass das Bett so konzipiert sein muss, dass ein Bügelbrett in die Mitte passt. Der Verkäufer war überzeugt, dass das Modell „Keusche Krimhilde“ auf jeden Fall den strengen katholischen Bettenrichtlinien entspricht. Ein verklemmter junger Mann (Birgitta Kuhn) wurde vom plötzlich sprechenden Bett animiert sich nach und nach auszuziehen. Als er schließlich im Weihnachts-Strampler und Nachtmütze kuschelnd im Bett lag, kam der Verkäufer zurück und traute seinen Augen nicht. Am Ende kam Frau Faulstich-Lümmel (Karoline Kreutner) und wollte im Deal gegen eine Konservendose einen Power-Nap machen. Spätestens an diesem Punkt war Herr Möbelhopper fix und fertig, war ihm doch eigentlich Rippche mit Kraut versprochen worden.

Weiberfassenacht04Vor einer Strandkulisse mit Wurfzelt, Wulleentscher und Sonnenschirm brachten die "Dolle Weiber" den ein oder anderen Sommerhit mal ganz anders auf die Bühne. Zu "Itsy Bitsy Teenie Weenie" tanzten Monika Dörr und Sabine Schäfer-Hochheimer in EINEM überdimensionierten Bikini, Beate Bendel wurde von einer übergroßen Möve (Karoline Kreutner) attackiert, nachdem sie zu "Paloma Blanca" zunächst Vögel (wohlgemerkt aus Papier oder aufgeblasen) mit Futter hinterlistig angelockt und dann später mit einem Ruder plattgemacht hatte. Birgitta Kuhn tanzte als Shakira zu "Waka Waka" über die Bühne – wohlgemerkt in einem aufblasbaren Fatsuit. Beate Eckstein und Martina Petri trauten ihren Augen kaum, wollten sie doch eigentlich mit Iceland-Air ins ewige Eis fliegen. Doch dann wurde die Route außerplanmäßig geändert und sie landeten in dicken Wintermänteln, Schal und Pelzkappen in der Hitze, wo sich ihnen das beschriebene Spektakel bot. Am Ende warfen sie Schneebälle ins Publikum und stellten klar, dass sie "Verrückt nach Schnee" sind. Der Auftritt endete mit "Eine Woche Schnee" von Mickie Krause.

Beate Bendel und Sabine Schäfer-Hochheimer von den "Dolle Weiber" stellten in ihrem Zwiegspräch zwei Nachbarinnen dar, die sich zufällig im Strandurlaub trafen und dort unter anderem den ein oder anderen zweideutigen Witz austauschten.

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Zu echten Après Ski-Partykrachern tanzten in diesem Jahr die fünf Mädchen der Mädchentraube, bevor Monika Kunzmann als Frau eines Fußballfans in die Bütt kam. Vor dem großen Finale, zu dem zu den Klängen von "Sassa" noch einmal alle Aktiven auf die Bühne kamen, wartete auf die Närrinnen im Saal wie in jedem Jahr der Höhepunkt der Sitzung: Als jung, frisch und knackig wurde das Männerballett angesagt, dass unter den Bademänteln Tigerleggins und rosafarbene Badeanzüge trug. Die Ekstase nahm in diesem Jahr solche Formen an, dass am Ende des Auftritts sogar BHs auf die Bühne flogen.


Klar, dass die Frauen nach diesem stimmungsvollen Programm bis in die frühen Morgenstunden tanzten und ausgelassen ihre Zeilsheimer Weiberfastnacht feierten.

Für die "Dolle Weiber" Mariana Kuhn



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