Zur Situation in St. Kilian
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Am 19. Juli 2022 fand die öffentliche Sitzung des Ortsausschusses in St. Kilian statt. In dieser Sitzung wurde die Situation zur Kirche St. Kilian auch für die Gemeindemitglieder im Sindlinger Norden erläutert.
Am Samstag, dem 14. März 2020, fand der letzte Gottesdienst in St. Kilian statt. Aufgrund der Corona-Pandemie mit der gesetzlichen Vorgabe, die vorsah, dass in Kindertagesstätten mit Notbetreuung außerhalb der Betreuung kein Zutritt gewährt werden kann, konnten keine Gottesdienste mehr gefeiert werden. Das Allerheiligste wurde Mitte April in die Kirche St. Dionysius gebracht, wie auch den Vorschriften entsprach. Seit dieser Zeit wurde es dort aufbewahrt. Nunmehr steht eine Entscheidung über die weitere Nutzung der Kirche St. Kilian an, weil die pandemische Lage dies momentan wieder zulässt und das Betretungsverbot von amtlicher Seite (vorerst) wieder aufgehoben wurde.
Zur öffentlichen Ortsausschuss-Sitzung wurden eingeladen:
- Gemeinde St. Dionysius-St. Kilian
- Herr Walter Dill, Mitglied des Verwaltungsrates Sankt Margareta, Vorsitzender des KIS-Ausschusses
- Herr Franz-Karl Klug, Pastoralreferent Sankt Margareta, Schwerpunkt Caritasarbeit
- Frau Miriam Rill, Quartiersmanagement Caritas, entschuldigt sich – sie war im Urlaub
- Frau Gisela Lünzer, Sozialbezirksvorsteherin
- Interessierte allgemein – die Sitzung war öffentlich
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gespräch:
Als Mitglied im Verwaltungsrat sprach Herr Dill zur Situation der Kirche: In der Kirche gab es seit März 2020 einen Wassereinbruch, der Zustand des Bodens war nicht besser geworden. Der Verwaltungsrat steckte viel Mühe in die Tierbekämpfung, aber es hatte nicht funktioniert. Es gibt zu viele Löcher im Boden und an den Wänden. Der Geruch von Kot und Urin der Nagetiere lag in der Luft. Der Verwaltungsrat versuchte den Windfang zu entkernen und abzudichten, das gelang nur teilweise. Die Unterhaltskosten waren auch bei geschlossener Kirche auf knapp 5.000 Euro im Jahr gestiegen. Die Kirche kann in dieser Form nicht aufrechterhalten werden. Für die Instandsetzung der Kirche St. Kilian wird von rund hunderttausend Euro ausgegangen. Es ist unklar, woher das Geld für die Instandsetzung kommen soll. Die Profanierung ist die einzige Möglichkeit für die Pfarrei.
Herr Klug sprach für die caritative Arbeit. Besonders das sogenannte Kneipchen war für die Caritasarbeit pandemiebedingt zwei Jahre nicht nutzbar. Wie könne Kirche funktionieren, wenn es wieder die strengen Corona-Regeln gebe? In der ehemaligen Wohnung des Pastoralreferenten von St. Kilian ist aktuell das Büro des Hilfenetzes beheimatet. Das Hilfenetz-Büro soll für zwei Sprechstunden in der Woche in die Gemeindebüros verlegt werden.
Frau Lünzer erläuterte, dass seit vielen Jahren im Stadtteil eine soziale Sprechstunde angeboten wird und das auch erhalten bleiben soll. Die soziale Sprechstunde werde zweimal im Monat von 14 bis 16 Uhr im Büro des Hilfenetzes angeboten. Frau Rill ist informiert.
Die Kirche St. Kilian war die Mitte zwischen Sindlingen und Zeilsheim und konnte beide Gemeinden verknüpfen. Die Frage, wie das Kneipchen zu nutzen ist, ist ungeklärt. Mit der Stadt Frankfurt am Main wurde ein Mietvertrag für den Seniorentreff in der Edenkobener Straße 20 geschlossen.
Herr Klug fasste ein Zwischenergebnis zusammen: Der Charakter der Kirche St. Kilian – der Kirchenraum – war ganz anders, alle wünschen sich so etwas. Es hatte einen Wohnzimmer-Charakter, der dem Gemeinschaftsgefühl geholfen hat. Das ist es, was wir in der Gemeinde brauchen. Die Kirche St. Josef in Höchst ist riesig, wenn dort 60 Personen sind, dann liegen große Distanzen zwischen ihnen. Wir brauchen heimelige Räume, die Nähe erlauben.
23.07.2022, Christine Krämer, Ortsausschuss St. Dionysius-St. Kilian
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