Ökumenischer Studientag der ACK Zeilsheim am 11. September
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„Die Kirchen auf dem Weg zur Kirchengemeinschaft am Beispiel der ökumenischen Mahlgemeinschaft“
Für 11. September hatte die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Zeilsheim (ACK) zu einem ökumenischen Studientag ins evangelische Gemeindezentrum an der Pfaffenwiese eingeladen. Dieser Einladung folgten zahlreiche ökumenisch Interessierte. Der Abend stand unter dem Leitwort „Die Kirchen auf dem Weg zur Kirchengemeinschaft am Beispiel der ökumenischen Mahlgemeinschaft“.
Bereits in seinem Begrüßungsstatement skizzierte Pfarrer Ulrich Matthei, CO-Vorsitzender der ACK Zeilsheim, den langen Weg der Annäherung der evangelischen und katholischen Christ:innen, der letztlich zur theologisch sehr gut begründeten Initiative „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ führte, die insbesondere in Frankfurt am Main nun seit diesem Jahr aktiv praktiziert wird.
Darauf ging Michael Thurn, der CO-leiter der katholischen Stadtkirche Frankfurt in seinem Grußwort ausführlich ein. Im Anschluss legte Frau Dr. Dorothea Sattler, Professorin für Dogmatik und ökumenische Theologie an der Universität Münster, in einer beeindruckenden Präsentation anhand bibel-exegetischer, dogmatischer und pastoraltheologischer Überlegungen dar, wie diese wegweisende Annäherung in der evangelisch-katholischen Ökumene im jahrzehntelangen Dialog möglich wurde und wie sie schließlich zu einer verantwortbaren und legitimen Praxis der gemeinsamen Feier des Abendmahls bzw. der Eucharistie „gemeinsam am Tisch des Herrn“ auf dem Weg zu einer vollen Kirchengemeinschaft führte. In seinem als „Entgegnung“ zu Prof. Sattler geplanten Statement bestätigte Pfarrer Dr. Jörg Bickelhaupt vom Zentrum Ökumene der EKHN und der EKKW in Frankfurt im Wesentlichen die Ausführungen von Prof. Sattler und ergänzte sie mit eigenen Aspekten, die er in seinem Eingangsbemerkungen wie folgt zusammenfasste: „Kirchengemeinschaft und Mahlgemeinschaft gehören zusammen. Die Frage ist also nicht ob, sondern wie dieser Zusammenhang bestimmt wird“. Er führte weiter aus, dass die Mahlgemeinschaft trotz noch bestehender Unterschiede in der Amtsfrage nicht nur möglich ist, sondern geboten, denn es feiert in jedem Abendmahlsgottesdienst bzw. in jeder Eucharistiefeier der gesamte weltweite „Leib Christi“, die Kirche Jesu Christi also, alle Getauften. Die wechselseitige Gewährung der Teilnahme am Abendmahl/Eucharistie „gemeinsam am Tisch des Herrn“ ist im Sinne der Einheit nicht nur theologisch gut begründet, sondern notwendig, weil sie uns von Christus selbst aufgegeben ist.
Im Verlauf des Abends wurden in den Gesprächsbeiträgen der Teilnehmenden durchaus auch Faktoren benannt, die das Miteinander weiterhin oder immer noch beeinträchtigen. Dennoch überwog im Austausch unter den Teilnehmenden die Zuversicht, dass der Weg zur Kirchen- und Mahlgemeinschaft unumkehrbar ist und sich zunehmend in der Praxis realisiert.
Foto: von Ulrich Matthei
