Projekt Temperierte Kirche – Auswertung
Orte:
Im Januar, Februar und März 2025 gab es in Zeilsheim und Unterliederbach das Projekt Temperierte Kirche.
Im September hat die AG Energie dem Pfarrgemeinderat und dem Verwaltungsrat die Ergebnisse präsentiert. Hier gibt es die Ergebnisse als PDF-Datei.
Zielformulierung:
Mit einem achtwöchigen Test sollte geprüft werden, ob den Gemeindemitgliedern wirklich eine warme Kirche wichtig ist, oder doch der Gottesdienst vor Ort in ihrer Gemeinde für sie wesentlich ist.
Eckdaten:
- Zeitlicher Ablauf: 17.01.–16.02.2025 St. Johannes Apostel; 17.02.–16.03.2025 St. Bartholomäus
- 429 ausgewertete Fragebögen und bei 716 gezählten Gottesdienstteilnehmer, das entsprach einer Quote von rund 60%
- während der Projektzeit wurde in den Kirchen dauerhaft auf 12 °C geheizt (davor wurde nur auf 8 °C temperiert und zu ausgewählten Feiertagen höher geheizt)
Methodik zur Umsetzung:
- Infoposter in den teilnehmenden Kirchen
- Information auf der Homepage und in den Vermeldungen
- Aktive Information der Küster und OA der teilnehmenden Kirchen
Auswertung der Frage: „Sind Sie in diese Kirche gekommen, weil diese mehr geheizt wird?“
Im Mittelwert kamen in St. Johannes 53% der Befragten wegen der gewärmten Kirche, in St. Bartholomäus waren es nur 39%. Dies entspricht einen Mittelwert von 46%.
Im Gegensatz dazu kamen in St. Johannes 42% nicht wegen der temperierten Kirche, in St. Bartholomäus waren es aber 63%. Dies entspricht einem Mittelwert von gerundet 52%.

Auswertung der Frage: „In welcher Heimatgemeinde in Sankt Margareta leben Sie?“
In der Verteilung der Heimatgemeinde ist zu erkennen, das in St. Johannes Apostel mehr Gottesdienstteilnehmer auch aus anderen Gemeinden der Pfarrei teilnehmen. In St. Bartholomäus hingegen, sind lediglich Teilnehmer auch aus St. Josef vorhanden.


Bei dieser Auswertung ist auch zu beachten, dass die Heimatgemeinde der Besucher nur zeitgleich mit der Abgabe der Fragezettel ermittelt werden konnte, somit diese Daten nur die Antworten von 60% der Teilnehmer abbilden.
Ergebnis:
Mit diesem Projekt konnte nicht eindeutig belegt werden, dass eine warme Kirche automatisch zu mehr Teilnehmern im Gottesdienst führt.
Es ist keine Bereitschaft vorhanden, für einen warmen Gottesdienst den Ort zu wechseln.
Kommentare:
Diese wurden nicht bewertet, sollen aber auch im Rahmen der Vollständigkeit hier genannt werden.
Kommentare zur Frage: „Sind Sie in diese Kirche gekommen, weil diese mehr geheizt wird?“, die mit JA beantwortet wurde:|
„Man hat die Wärme gleich am Eingang gespürt, es war schön und angenehm“ |
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„Die wärmere Temperatur war deutlich zu bemerken und hat den Gottesdienst spürbar angenehmer gemacht“ |
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„Heizen ist für den Erhalt der Kirche und ihre Ausstattung notwendig!“ |
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„Bitte immer so heizen, so wir uns vollständig auf den Herrn konzentrieren können“ |
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„Die Temperatur in der Kirche war heute deutlich angenehmer, wir konnten endlich mal ohne Skikleidung am Gottesdienst teilnehmen, vielen Dank“ |
Kommentare zur Frage: „Sind Sie in diese Kirche gekommen, weil diese mehr geheizt wird?“, die mit NEIN beantwortet wurde:
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„kalt“ |
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„es war nicht auf 12 Grad geheizt, an der Orgel nur 10 Grad“ |
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„aber nur in Skikleidung aushaltbar, das heißt nicht, dass ich eine kalte Kirche befürwortet oder hinnehme, beim Gestalten (Musik etc.) ist es meist eine Zumutung, ist auch notwendig für den Erhalt des Gebäudes u. der Gemeinde“ |
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„nach wie vor finde ich die Temperatur in unserer Kirche nicht angenehm und ein Gottesdienst kostet Überwindung, dass sollte meiner Meinung nach anders sein!“ |
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„Wird sie mehr geheizt? ich finde es kalt“ |
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„Es ist aber auch bei 12C nicht gerade warm“ |
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„Ich komme sowieso“ |
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„Ich komme wegen der Messe, freue mich aber auf die Heizung“ |
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„12C sind für mich kein Anreiz in die Kirche zu gehen, ich bin hier, damit meine Tochter beim Messdienen nicht allein frieren muss“ |
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„Dennoch ist es sinnvoll“ |
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„Es ist kalt, es soll doch bitte mehr geheizt werden“ |
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„Die Temperaturen waren heute sehr angenehm in der Jacke“ |
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„Es ist aber schön, wenn die Kirche geheizt wird“ |
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„Ich wäre auch sonst gekommen, habe mich aber auf eine geheizte Kirche gefreut und denke mit Sorge daran, dass es bald vorbei ist“ „Viele kommen gar nicht mehr, weil es zu kalt ist“ |
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„Aber ich freue mich über eine wärmere Kirche“ |
Zusätzliches Ergebnis des Projektes:
Die dauerhafte Temperierung auf die Grundtemperatur von 12 °C zeigt als zusätzliches Ergebnis eine deutliche Reduktion der Feuchtigkeit in der Kirche.
Hier am Beispiel der Kirche St. Johannes Apostel. Die Luftfeuchtigkeit ist durch die blaue / obere Linie dargestellt. Die Temperatur wird durch die gelborange/ untere Linie angezeigt. Der Projektzeitraum ist rot eingerahmt.

Ebenso konnte festgestellt werden, dass eine dauerhafte Grundtemperatur zu stabileren Feuchtigkeitswerten führt, also nicht die zeitverzögerten Feuchtigkeitsspitzen.
Hier am Beispiel eines Graphen in St. Bartholomäus. Die Luftfeuchtigkeit ist durch die blaue / obere Linie dargestellt. Die Temperatur wird durch die gelborange/ untere Linie angezeigt. Der Projektzeitraum ist rot eingerahmt.

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
AG Energie: Anja Siegel, Michaela Kneisel-Siegler, Simone Hacker, Yasemin Stoppel und Stefan Hecktor