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ausBlick Febr. 2020 - Grußwort

Liebe Närrinnen und Narrhalesen,

endlich ist es wieder soweit: Die Fassenacht steht vor der Tür! Einige werden auch sagen: „Nicht schon wieder!“

Aber diese Zeit hat durchaus im Verlauf des Kirchenjahres ihre Berechtigung: Bereits seit dem 12./13. Jahrhundert gibt es Berichte von ausgelassenem Treiben, welches in bewusstem Kontrast zur Fastenzeit vor Ostern steht. Üppige und fette Speisen sowie reichlich Getränke, Tänze und Darbietungen unterschiedlichster Art haben seit damals ihre feste Tradition. Im Sawczuk als KomitäterVerlauf des 15. Jahrhunderts kam dann das Motiv des Harlekins hinzu; den Narren, den Inbegriff des Unvernünftigen und über die Strenge schlagenden Spaßvogels an sich, welcher den Leuten nur allzu gern den Spiegel vors eigene Gesicht hält, findet man sogar schon in abgewandelter Form in Psalm 53,2 – man muss nur lange genug suchen, dann findet man auch eine passende Stelle in der Bibel. Die in der beginnenden Fastenzeit gewählten Predigtthemen passen meist auch im Anschluss zu den „tollen Tagen“ – stellt sich nur die Frage, was zuerst war: Die Leseordnung oder die Fassenacht! Seit dem 19. Jahrhundert wird, eindeutig, um die damalige militärische Obrigkeit und Besatzungsmächte aufs Korn zu nehmen, die Fassenacht auch durch bunte, identitätsstiftende Uniformen (man denke als kleinsten Teil an die „Behelmung“ mit Kappe des Komitees) sowie die Verleihung der Orden nach erfolgtem Beitrag bereichert.

Man kann im Allgemeinen von der Fassenacht denken und halten, was man will: Nicht zu verleugnen ist der gemeinschaftsstiftende und gesellige Aspekt, der sich beinahe schon zwangsläufig an so einem Nachmittag oder Abend einstellt: Es ist mehr als gut und wichtig, gemeinsam – auch über zugegebenermaßen teils sehr schlechte Witze! – zu lachen, zu singen und miteinander zu feiern. Manchmal ist es auch nötig, seinen Ärger, Frust und Unmut, nicht nur auf politische oder kirchliche Begebenheiten, loszuwerden: Wenn dies in ansprechender, lustiger Form und mit einem Augenzwinkern passiert, und daraus vielleicht auch Konstruktives erwächst oder auch nur mal zum Nachdenken anregt, ist allen Seiten gedient. Für unsere Gemeinden sind die zahlreichen Veranstaltungen teils ein Aushängeschild und positive Werbung für Kirche in den Stadtteil hinein.

„Fassenacht is e ernst Geschicht!“ wie unser Sitzungspräsident mal treffend festhielt. An dieser Stelle sei allen gedankt, die sich seit Jahren und teils seit Jahrzehnten für und in „ihrer“ Fassenacht engagieren und mit sehr viel Zeit und noch mehr Herzblut bei der Sache sind: In Planung und Organisation, im Verfassen und Vorbereiten von Vorträgen und Darbietungen sowie auch im Auf- und Abbau sowie in der Durchführung. Meistens geht auch nicht alles glatt und es gibt Diskrepanzen! Wenn man nach der Kampagne aber sagen kann: „Es war net alles schlecht!“, hat sich die ganze Arbeit dann doch wieder gelohnt…

Ich wünsche Ihnen allen eine ausgelassene und erfolgreiche Fassenachtskampagne 2020!

„Es grüßt Euch hier, in diesem Euern Bau, der Komitäter, macht‘s gut! Helau!“

Robert Sawczuk
(Erster Lückenfüller, Rum- und Beisitzer im Siebenerrat zu St. Michael/Sossenheim)

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