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Fastenimpuls: Wie die Mutter tröstet

Beginnen wir mit dem Kreuzzeichen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl.Geistes, Amen.

Du bist da, Gott. Ich gebe mich in deine Hand. Nicht aus mir selbst muss ich diesen Tag bestehen. Deine Kraft ist in mir. Du bist mein Halt. Ich muss nichts an mich reißen, nichts in meine Erwartung zwingen. Du weißt, was ich brauche. Du bist mir zugewandt. Du bist da, Gott, an diesem Tag. Was immer auf mich wartet, ich bin in deiner Hand. Antje Sabine Naegeli Heute haben wir den 1. April, ein Datum, an dem wir gerne einen Menschen scherzeshalber in den April schicken, ja selbst die Tageszeitungen stellen am 1. April einen Artikel mit einer „Fehlmeldung“ hinein, um die Leser*innen aufs Glatteis zu führen. Sicher steckt dahinter, dass der April ein launischer Monat mit dem Wetter ist, und wir alle kennen ja den Spruch „der April macht was er will“. Ist uns im Moment, in der Zeit von Corona, nach solchen Scherzen zumute? Kreisen in unseren Köpfen nicht ganz andere Gedanken und Sorgen? Da kann uns der heutige Text von Johannes, vielleicht eine Hilfe sein!

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 8,31-42 In jener Zeit 31 sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. 32 Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien. 33 Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden? 34 Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. 35 Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus. 36 Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. 37 Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. 38 Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. 39 Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham. 40 Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. 41 Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott. 42 Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt.

Gerade haben wir von einem Gespräch gelesen zwischen Jesus und den Juden. Die Juden gingen davon aus, als Nachkommen Abraham frei zu sein und keine Sklaven. Jesus weiß um das kostbare Gut der Freiheit, was aber kein selbstverständliches Gut ist, so groß ist die Gefahr, einen Rückfall in alte Muster und Abhängigkeiten zu bekommen. Jesus geht es darum, Menschen herauszulösen aus unheilvollen Lebenskonzepten und Fixierungen. Und er lebt uns vor, wie es gelingen kann. Was ist Wahrheit und Freiheit oder Lüge und Knechtschaft?, fragen wir uns sicher auch in diesen Tagen. Auch in einer so ganz besonderen Zeit bleibt uns das Vertrauen auf Jesu Begleitung und die Freiheit, mit aller Vorsicht und Vernunft nicht Sklave der Coronazeit zu werden.

Es gibt ein Bild von Thomas Zacharias, das ich hier leider nur beschreiben kann, es heißt „Gang nach Emmaus“. Im unteren Teil des Bildes gehen die Jünger im Dunkel los, nur schemenhaft sind sie in ihrer hellblauen Kleidung  zu sehen. Es sind drei Personen, Jesus ist schon mit ihnen zusammengetroffen. Es folgt ein großes grünes Feld, ähnlich einem Feld mit vielen Feldwegen rechts und links. Dieser grüne  Bereich steht für Jesu Geist, sein Vertrauen und seine Deutung, die die Jünger erfahren dürfen. Diesen hoffnungsvollen Wegabschnitt, können auch wir mit Jesus unterwegs sein, wenn wir auf Jesus setzen, wie die beiden Jünger, die sich am oberen Bildrand dem Ziel, dem Licht nähern. Auch für uns eine Chance.

Gebet: Wie eine Mutter tröstet Gebet mit Bezug zu Jesaja 66,13 (Gott sagt: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“)

Lass dir erzählen, Gott, wie es uns geht.
In diesen Tagen.
Wo alles so anders ist.
So durcheinander.
Wo die Sonne lacht_
und wir die Freude vergessen.
Wo die Natur neues Leben hervorbringt
und wir in Ängsten sind._
Tröste uns, wie eine Mutter tröstet.
Lass dir erzählen, Gott, wie es deinen Menschen geht.
Den Alten in den Pflegeheimen,
die wir nicht mehr besuchen dürfen wie sonst.
Und den Kranken,
die meist ohne ihre Lieben in den Krankenhäusern sind.
Allen Menschen, die in ihren Wohnungen bleiben müssen und die Einsamkeit fürchten.
Tröste sie, wie eine Mutter tröstet.
Lass dir erzählen, Gott, wie es deinen Menschen geht.
Den Kindern, die die Sorge der Erwachsenen spüren.
Den Jugendlichen, für die Ruhe halten so schwer ist.
Den Eltern, die jetzt so viele Lösungen finden müssen.
Allen Menschen, die um ihre Existenz fürchten
Tröste sie, wie eine Mutter tröstet.
Lass dir erzählen, Gott, wie es deinen Menschen geht.
Den Menschen, die sowieso schon am Ende ihrer Kräfte sind.
In den Flüchtlingslagern in Griechenland und anderswo.
In den griechisch-türkischen Grenzgebieten.
Und lass dir erzählen von den vielen Menschen,
dort und hier,
die helfen und nicht müde werden.
Tröste sie, wie eine Mutter tröstet.
Gott, schütte sanft deinen Trost über uns aus.
Der uns umhüllt.
Und Segen dazu.
Der uns immun macht gegen die Panik.
Sage zu unserem ängstlichen Herzen: „
Beruhige dich.“
Sprich zu unserer verzagten Seele:
„Ja, die Gefahr ist da. Aber ich bin bei dir.“
Und noch dazu und allem zum Trotz:
Gib uns die Freude wieder.
An der Sonne.
An der aufbrechenden Natur.
An den Menschen, die wir lieben.
An dir, du Gott des Lebens.
Damit wir mutig durch diese Zeit gehen.
Amen

Doris Joachim, Referentin für Gottesdienst

Seien Sie behütet und gesegnet, im Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes.
Amen.

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