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Maria 2.0 Lichtmess - Genug geredet, Taten JETZT!

„Unserer Kirche endlich einmal das sagen, was ich ihr schon immer mal sagen wollte …“ Diese Einladung der Maria 2.0-Gruppe in der Pfarrei Sankt Margareta nutzten am 2. Februar 2022 sowohl junge Erwachsene als auch ältere Christ:innen. Sie suchten die stimmungsvoll ausgeleuchtete Kirche St. Johannes Apostel in Unterliederbach auf. Manche schrieben Ihre Kritik an ihrer Kirche auf Zettel und pinnten sie an einer Stellwand an, andere gaben ein lautes und deutliches Statement ab. Andere fassten ihre Gedanken in Gebete.

Die vielfältigen Formen von Machtmissbrauch durch Kleriker waren dabei ein immer wieder genanntes Thema. Die Kirche insgesamt habe wegen des immer noch vorherrschenden hierarchisch-monarchischen Selbstverständnisses vieler Kleriker und deren selbstherrlichen Verhaltens bei den Kirchenmitgliedern und in der gesamten Gesellschaft massiv an Glaubwürdigkeit verloren. Das Vertrauen sei extrem gering, dass dieser Missbrauch endet und dass in der Kirche echte und grundlegende Reformen umgesetzt werden.

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Es wurde scharf kritisiert, dass in dieser Kirche Frauen diskriminiert und ohne theologisch stichhaltige Begründung immer noch von den Ämtern in der Kirche ausgeschlossen werden. Es wurde kritisiert, dass in dieser Kirche die Menschenrechte nicht gelten, dass es keine Machtkontrolle und keine Gewaltenteilung gibt, dass ein Arbeitsrecht gilt, dass unsägliches Leid erzeugt und Menschen ausgrenzt, die so, wie sie sind, mit ihren Biographien in dieser Kirche mitarbeiten wollen. Einige Teilnehmende gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Beratungen beim „Synodalen Weg“ von den deutschen Bischöfen als möglicherweise letzte Chance begriffen werden, den Beratungen und Beschlüssen nun endlich tiefgreifende Reform-Taten folgen zu lassen. Einige beschrieben die innere Spannung, die sie nicht mehr aushalten können oder wollen: Einerseits wurden die vielen positiven Erfahrungen erwähnt, die sie mit Kirche vor Ort in den Gemeinden gemacht haben und der persönliche ehrenamtliche Einsatz in der Gemeinde, der ihnen Freude machte. Das alles verblasst in ihren Augen aber andererseits angesichts dieses als unerträglich empfundenen klerikalen Machtsystems, das ungeheuren Schaden angerichtet hat: der unfassbare Machtmissbrauch an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, aber auch die Gängelung der noch verbliebenen ehrenamtlich Aktiven in den Gemeinden durch permanent gesetzte Vorgaben „von oben“, die kritiklos befolgt werden sollen. Es gibt in der Kirche weiterhin wenig echten Dialog „auf Augenhöhe“. Die Betroffenen werden erst dann und auch nur scheinbar beteiligt, wenn die wichtigen Entscheidungen in den Führungsetagen längst gefallen sind.

Diese durchschaubare Praxis auf allen Ebenen der Kirche, von der Pfarrei bis hin zur Weltkirche, führt dazu, dass Ehrenamtliche ihre Mitarbeit in den Gemeinden in Frage stellen oder aufgeben, die sie oft über viele Jahre hinweg gerne und aus Überzeugung geleistet haben. Zunehmend treten solche Menschen tief frustriert aus ihrer Kirche aus, die für sie wegen ihrer Botschaft eigentlich ein Herzensanliegen war. Sie treten aus, obwohl sie das nicht wirklich wollen. Sie wollen aber nicht mehr länger direkt oder indirekt dieses kranke und definitiv nicht Jesus gemäße „Amtskirchen-System“ mittragen.

Diese und weitere Kritik laut und deutlich in die Kirche hinein zu sagen, tat vielen Teilnehmenden gut. Das wurde in Gesprächen am Ende der Veranstaltung deutlich. Aber sicherlich gilt in diesen Tagen auch ein Satz, der neben vielen anderen auf der Pinnwand angeheftet wurde, die Aufforderung an die Bischöfe:

Genug geredet, Taten JETZT!

Maria 2.0 Gruppe Sankt Margareta

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