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ausBlick Januar 2021 - Grußwort

 „Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ die Taube erneut hinaus. Sie kam gegen Abend zurück, mit dem frischen Blatt eines Ölbaums im Schnabel. Da wusste Noah, dass das Wasser fast versickert war. Eine Woche später ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen, und diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.“ (Gen 8,10-12)

Frank Fieseler 100x100 Foto Studio Hoffmann

Liebe Gemeinde,

Sie alle kennen die faszinierende Geschichte von Noah. Jedes Kind versteht Sie, ist sie doch auch ein beliebtes Bibelmotiv in den KiTas unserer Pfarrei: Der gute Noah versammelt alle Tiere, die es gibt in der Arche, die ihn hin- und hergeworfen durch die Katastrophe der Sintflut hindurch wieder in die von Gott geheilte oder vielmehr gereinigte Welt hineinbringt. Das Olivenblatt ist zum alles entscheidenden Gewissheitssymbol des Neuanfangs geworden. Noch liegt alles Drumherum im Schwimmen, im Dunkeln, nur das kleine Blättchen, zaghaft und unendlich zerbrechlich, fokussiert die Notwendigkeit, aufeinander zu achten und den Blick auf das „danach“ oder „dahinter“ zu richten.

Die Noah-Episode aus dem Buch Genesis scheint mit Jahresbeginn erneut Aktualität zu bekommen. Die Welt wartet auf das Hoffnungszeichen Impfstoff, mit dem die Gewissheit eines normalen Lebens verbunden zu sein scheint. Das ganze Land oder vielmehr der fast komplette Kontinent, in der Arche des Lockdowns verharrend, lässt allerdings noch nicht wirklich Mut zum Weitplanen zu.

Mit diesen in Wellen zwischen Hoffnung und Zweifel erlebten Gefühlen, wünschten wir uns ein gutes neues Jahr. “Dass es doch gesegnet sein möge!“ raunten wir mit einem unter der Maske verborgenem zaghaften Lächeln, d.h. dass Gott etwas Gutes Sprechen mag für die Menschheit dieser Welt!

Dennoch: Wir kennen den Ausgang dieser Bildgeschichte der Bibel: Gott verlässt nicht, er führt Noah in die Neue Zeit und lässt auf fruchtbarem Boden die gemeinsame Lebens- und sicherlich auch Leiderfahrung in der Arche (was wird es denen wohl gestunken haben!) als Startkapital für die Gestaltung der Welt zurück.

Dieses „dennoch“ ist wieder einmal erstaunlich präsent für unser neues Jahr 2021. Gott lässt uns mit den Einschränkungserlebnissen und Erfahrungen etwas Großartiges gestalten. Eine gute Zukunft ist uns gewiss. Ohne Einschränkung. Denn Er beruft jeden in die Weite. Weite ist auch auf engem und begrenztem Raum möglich. Im Gehör schenken, in der Unendlichkeit unserer Gedanken an die Menschen, denen wir uns nahe fühlen. Dazu etwas beizutragen, ist tatsächlich jedem möglich.

Noah lässt alle seine Reisebegleiter zurück, sie mögen sich vermehren und die Welt wieder bevölkern. Gott lässt uns, ähnlich dem symbolhaften Getier als Synonym für die neue Schöpfung der Arche, wieder den Raum mit unseren Plänen und Vorstellungen, Orientierungen und Entwürfen die Welt zu gestalten. Verantwortungsvoll, nachhaltig und auch manchmal verrückt.

Im Namen des ganzen Teams wünschen ich Ihnen ein perspektivenreiches und wieder frohes Jahr 2021.

Ihr Pfr. Martin Sauer

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