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ausBlick Februar 2021 - Grußwort

Zwei der vier Evangelien des Monats Februar handeln von Jesus als Heiler. Dabei geht es um Lähmungen, Lepra und geistige Verwirrung, also Erkrankungen, die vom gesellschaftlichen Leben ausschließen. Wie sich das anfühlt, lässt sich im Moment durch die Corona-Pandemie erahnen.

Frank Fieseler 100x100 Foto Studio Hoffmann

Die Angst sich anzustecken und die Lockdown-Maßnahmen haben uns aus dem Rhythmus gebracht. Mir wird nun bewusst, wie wertvoll und wichtig mir die persönlichen Kontakte zu meinen Mitmenschen sind. Telefon und Internet sind da nur zweitklassiger Ersatz. Mir fehlt ein wichtiges Stück Lebensqualität. Mir wird klar: Neben all dem Konsum und Komfort, der uns ja weitestgehend weiterhin zur Verfügung steht, ist etwas anderes viel wichtiger für ein zufriedenes und gelingendes, gutes Leben; Dinge, die man eben nicht mit Geld kaufen kann.

In einem anderen Evangelium dieses Monats beschreibt der Evangelist Markus Jesu Fastenzeit in der Wüste nach der Verhaftung von Johannes dem Täufer und vor dem Beginn Jesu Wirkens in Galiläa.

Ich stelle mir das so vor: Er ist geschockt von dem Schicksal des Johannes. Er weiß nicht, wie es weitergehen soll und was er nun tun soll. Er wählt ein Fasten in der Einsamkeit der Wüste, um sich zu besinnen, was Gott nun von ihm erwartet, was Gott mit ihm vorhat. Er verwirft dabei die „Versuchungen“ nach einem Leben in sozialer Anerkennung, in Wohlstand, Reichtum und Macht. Er geht innerlich bestärkt durch Gebet, dem Gespräch mit Gott, hervor. Es mündet in dem energiegeladenen, fast trotzige klingendem Satz: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen“ und mit der Botschaft an uns Menschen: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“

Welchen Schlussfolgerungen ergeben sich für uns heute aus all diesen Evangelien des Februar 2021?

Für mich möchte ich die nun beginnende Fastenzeit nutzen, um zu überlegen, was mein Leben wirklich ausmacht, was ich ändern sollte und könnte.

An der Corona-Pandemie bin ich unmittelbar unschuldig aber für die zugrundeliegenden Ursachen all dieser zunehmenden Epidemien und Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte, da fühle ich mich schon mitverantwortlich. Der Klimawandel und die hemmungslose Ausbeutung und Zerstörung von Gottes Schöpfung durch uns Menschen, letztendlich auch mitverantwortlich für diese Corona-Pandemie, werden durch mein Konsumverhalten, unsere Wegwerfmentalität gefördert. Den Menschen in den Ländern des Südens unseres Globus, die davon schon heute existentiell betroffen sind, wird dadurch ein Leben in Würde und gesellschaftlicher Teilhabe verwehrt. Sind diese Menschen heute nicht die Lahmen, Aussätzigen und Blinden, die im Fokus von Jesu Heilungen standen?

Was kann ich also tun in der bevorstehenden Fastenzeit um mir selbst bewusst zu machen, was es für mich heißt, Buße zu tun, umzukehren, ein gottgefälliges Leben zu führen? Im Herbst, als Veranstaltungen noch möglich waren, habe ich in einem Vortrag Beate Siegler erlebt, die seit fünf Jahren gelernt hat, ihren persönlichen Müll auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Sehr beeindruckend und für mich unvorstellbar, auf all die Plastikverpackungen beim Einkauf zu verzichten. Somit habe ich mir für diese Fastenzeit vorgenommen, für mich in aller Stille auszuprobieren, wie es ist, 40 Tage auf Plastikverpackungen weitgehend zu verzichten.

Wäre das nicht auch für Sie ein Versuch wert, so nebenbei im alltäglichen Leben zu versuchen, einen Beitrag zu leisten zur Bewahrung unserer Schöpfung?

Ein Versuch wäre es wert, was meinen Sie?

Ich wünsche uns viel Erfolg!

Oswald Bellinger, Mitglied im PGR und SA Eine-Welt

P.S. Als kleine Anleitung und Ermutigung, wie man das Plastikfasten am besten anfängt, habe ich Beate Siegler für Sie interviewt. Das Interview finden Sie unter den Nachrichten auf dieser Homepage.

Mit sich beginnen,
aber nicht bei sich enden.
Bei sich anfangen,
aber sich nicht selbst zum Ziel haben.

Martin Buber

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