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ausBlick November 2021 - Grußwort

Gott hält uns fest. Er lässt uns nicht fallen, er fängt uns auf und gibt uns die Kraft, unser Leben sinnvoll und zum Wohle aller zu gestalten.

Michael Ickstadt 100x100 Foto Studio Hoffmann

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
Als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
Sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
Aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
Unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke

Das ist das Gedicht dieser Jahreszeit. Herbst, das Ende der fruchtbaren Periode des Jahres. Der November ist der Monat des Gedenkens. Wir gedenken der Toten der vielen Kriege auf dieser Welt am Volkstrauertag, wir gedenken besonders an Allerseelen und am Totensonntag derer, die uns im Leben begleitet haben, uns geprägt haben und die bereits diese Erde verlassen haben. Werden und Vergehen bestimmen unsere Lebenszeit.

Wir Christen können uns geborgen fühlen in der Überzeugung, dass unser Schöpfer Gott uns das Leben geschenkt hat, uns den Auftrag mitgegeben hat, unsere Talente zu entfalten und sie zum Wohle unserer Mitmenschen einzusetzen.

Wir Katholiken, wir Christen, die Menschheit insgesamt befindet sich derzeit in schwierigen Zeiten. Durch die stark steigende Zahl von Menschen auf dieser Erde, den zunehmenden Raubbau an der Natur und den enormen Verbrauch an Ressourcen, den Ausstoß an Kohlendioxyd und die starke Vermüllung unserer Meere, drohen wir uns selbst unsere Lebensgrundlage zu entziehen. Naturkatastrophen auf dem ganzen Erdball zeigen uns unsere Grenzen auf. 

Was tun?

Weiter so! – das verbietet sich von selbst!

Änderungen durch politische Wahlentscheidungen, sind denkbar, aber ihr Erfolg abhängig von denjenigen, die Veränderungen begründen und durchsetzen müssen.

Wie erfolgreich kann ein Land wie Deutschland global notwendige  Änderungen herbeiführen, wenn in anderen, größeren Ländern das Verständnis für die Notwendigkeiten fehlt?

Die Überlegungen zu diesem Thema führen immer wieder zu der Erkenntnis, dass Bildung und die Bereitschaft Realitäten zu sehen, wesentliche Faktoren für sinnvolle Erkenntnisse und Entscheidungen sind. Wer die Zusammenhänge von menschlichem Handeln und seinen Folgen erkennt, kann Überzeugungsarbeit für Veränderungen leisten.

Jeder/Jede von uns kann/muss einen Beitrag dazu leisten. Die Gremien unserer Pfarrei haben ein Umweltkonzept verabschiedet, was hier im kleinen Rahmen Ansätze zu Veränderung aufzeigt.

Ein Blick noch auf die Veränderungen in unserer Kirche. Papst Franziskus ist dem Rücktrittsangebot von Erzbischof Heße nicht gefolgt und Kardinal Woelki bekommt eine Auszeit von einem halben Jahr zugestanden, und soll ebenfalls im Amt verbleiben.

Der synodale Weg hat seine Arbeit wieder aufgenommen und es bleibt abzuwarten, welche Beschlüsse hier gefasst werden (können). In unserer Pfarrei hat sich Maria 2.0 als Gruppe etabliert und wir werden im kommenden Jahr im Rahmen der Erwachsenenbildung Veranstaltungen anbieten, die uns einen Austausch über unsere Wünsche und Vorstellungen im Hinblick auf unseren Glauben und auf die Kirche ermöglichen.

Ja, die Blätter fallen …
manche unserer Gewohnheiten und Überzeugungen müssen überdacht werden.

Sie fallen mit verneinender Gebärde …
manches erscheint uns sinnlos und macht uns depressiv und auch manchmal einsam.

Wir alle fallen ...
die Veränderungen des Lebens betreffen uns alle. Wir sind eine Gemeinschaft, die Menschheit, abhängig von dem, was die Erde uns ermöglicht.

Und doch ist einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.

Gott hält uns fest. Er lässt uns nicht fallen, er fängt uns auf und gibt uns die Kraft, unser Leben sinnvoll und zum Wohle aller zu gestalten.

Wir müssen nur bereit sein dafür.

Lieselotte Bollin

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