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Impuls Juni 2022

Frage nach dem Ursprung, Sinn und Ziel unseres Lebens

Liebe Mitchristen in Sankt Margareta,Lotti Bollin

ich schreibe diese Zeilen am 4. Sonntag der Osterzeit. Auf dem halben Weg nach Pfingsten. Wir haben im Evangelium Jesus, den guten Hirten thematisiert. Wir haben darum gebetet, dass viele Menschen einer geistlichen bzw. seelsorglichen Berufung folgen mögen, trotz der Hemmnisse, die durch die Strukturen unserer Kirche übergroß erscheinen.

Im Abendlob am Samstag und beim Nachdenken über die Inhalte, die mir an diesem Wochenende besonders wichtig sind, wurde mir erneut deutlich, dass die Seelsorge in unserer Kirche immer mehr rückläufig ist. Die Begleitung von Menschen in ihren jeweiligen Lebenssituationen wird nach meiner Wahrnehmung durch unsere Seelsorger zu wenig wahrgenommen. Das ist kein Vorwurf sondern eine Feststellung. Immer größer werdende Einheiten und immer mehr Verwaltungsarbeit lässt zu wenig Raum für die notwendige Begegnung mit den Menschen. Dazu kommt, dass in den Familien das Glaubensleben nicht mehr die Ausprägung und Selbstverständlichkeit hat, die ich in Kindertagen noch erleben durfte. Bedingt durch die Corona Pandemie, sind die Gottesdienstbesucherzahlen zurückgegangen und auch für Feste und Feiern stehen nicht mehr so viele freiwillige Helfer zur Verfügung, wie wir das kannten.

Nun klingt das wieder nach Jammern und Klagen, was ich nicht möchte, weil es nicht weiterhilft. Wir alle sind aufgerufen, unseren Glauben zu leben und weiterzugeben. Wir sind gerufen, in Diskussionen und Gesprächen mit unseren Mitmenschen auch das Gespräch über Glaubensfragen nicht zu scheuen. Wir wuchern mit einem Pfund, mit Jesus, dem guten Hirten. Er kümmert sich um seine Herde und ist bei uns, in jeder Situation des Lebens. An ihm sollten wir uns ein Beispiel nehmen. Jeder/jede von uns hat in seinem/ihren Umfeld Menschen, die der Hilfe bedürfen. Eine Stunde in der Woche eine Nachbarin besuchen und nur zuhören oder für jemanden einkaufen gehen. Wahrnehmen, wenn jemand alleine ist und das Gespräch sucht. Ja, manchmal kostet das Überwindung und ist doch so wichtig. Wie viele Menschen sitzen, auch bedingt durch die Pandemie, alleine in ihren Wohnungen und haben keine regelmäßigen Kontakte. Das darf nicht sein. Wir Menschen leben von der Gemeinschaft – communio – und wir sollten niemanden vergessen.

Eine Gruppe aus unserer Pfarrei ist gerade von einer Pilgerfahrt nach Irland mit Pfarrer Wolfgang Steinmetz zurückgekehrt. Angefüllt mit neuen Eindrücken: den Begegnungen mit anderen Menschen, den Besichtigungen vieler interessanter historischer Stätten, den spannenden Geschichten zu Entwicklung von Staat und Religion in Irland. (siehe Reisebericht auf Seite 13)

Es gab in der Vergangenheit immer Hoch-Zeiten und tiefe Täler im Bereich des Glaubens. Wenn wir die Justinuskirche fragen könnten, würden wir viel erfahren über reichen Glauben und Verzagtheit, über Mönche, die sich für ihre Umgebung eingesetzt haben, Kranke versorgt und gepflegt haben, aber auch über Glaubenskriege, mörderische Banden, die im Namen des Glaubens im 30 jährigen Krieg marodierend die Ortschaften überfallen, die Menschen getötet und die Schätze aus den Kirchen geraubt haben.

Wir stehen im Moment in einer Zeit, in der der christliche Glaube droht verloren zu gehen. Die Frage nach dem Ursprung, Sinn und Ziel unseres Lebens wird jedoch bei jedem Menschen irgendwann wichtig. Und dann ist es entscheidend, den Pfingstgeist der Erkenntnis zu spüren.

Titelbild Juni 2022Auf dem Bild sehen wir rechts Sankt Margareta und in der Mitte den heiligen Michael, eingearbeitet in einen Stein, der wahrscheinlich Teil der Verzierung diese Kirche war. Diese Skulpturen sind in der Jerpoint Abbey, einer Zisterzienserabtei aus dem 12. Jhdt. zu finden. Ganz links ist die heilige Katharina von Siena zu sehen.

Lieselotte Bollin

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