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Impuls Februar 2023

Helfen ein neues Zuhause zu finden

                               Auf dem Krippenweg von Montabaur nach Horressen fiel mir eine Krippe besonders ins Auge: sie stand auf einem Baumstamm, der quer über den Bach ragte, und zeigt die Flucht nach Ägypten. Diese Flucht führt Josef und Maria mit dem kleinen Jesuskind im Arm in ein völlig fremdes Land und es dauerte Jahre, bis sie wieder in die Heimat zurückkehren (vgl. Mt 2,13-23).

Was im Einzelnen während dieses Exils passiert ist, berichtet das Matthäusevangelium nicht. Auch ist unklar, ob diese Erzählung historisch korrekt ist oder eher eine fiktive Legende, die auf die Versklavung der Israeliten in Ägypten zurückgreift. Letztere Sicht stellt Jesus, dessen Name ja „Gott hilft“ bedeutet, in die Tradition der Rettung des Gottesvolkes durch Mose.

Der Kern dieser Erzählung ist: der Gottessohn ist Mensch geworden, auf eine menschliche Art gefährdet und auf eine menschliche Art gerettet worden. Modern ausgedrückt: Die heilige Familie erfährt Ägypten als das Land einer hilfreichen Willkommenskultur.

In der Antike hat es noch kein so differenziertes Grundrecht auf Asyl, keinen subsidiären Schutz und auch kein Abschiebeverbot wie in unserem heutigen deutschen Recht gegeben. Einzelne Rechtsnormen diesbezüglich jedoch schon. Die Gastfreundschaft gegenüber Fremden, genauso wie die Fürsorge gegenüber Witwen und Waisen, war durchaus geboten.

Wie wichtig es ist Zuflucht zu finden, erleben wir alle angesichts des Krieges in der Ukraine. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist enorm. Und es ist ein Drama für die Ukraine, dass so viele Menschen auf der Suche nach Schutz und einer besseren Zukunft ihr Land verlassen müssen.

Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass ein Drittel der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland bleiben will. Je länger der Krieg dauert und je mehr die Lebensgrundlagen in der Ukraine zerstört werden, desto mehr Menschen werden nach Deutschland kommen. Viele Ukrainerinnen werden ihre Männer nach Kriegsende nachholen wollen, um ihre Familie in Deutschland wieder vereinen zu können.

Geben wir Ihnen allen eine wirkliche Chance, durch Arbeit, soziale Kontakte und das Erlernen der deutschen Sprache ein neues Zuhause zu finden.

Franz-Karl Klug, Pastoralreferent

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