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Impuls Maerz 2023

Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit

Wir leben in schwierigen Zeiten, die viele verunsichern und ratlos machen: In der Ukraine herrscht nach über einem Jahr weiter Krieg und es ist kein Ende absehbar. Kürzlich wurden die Türkei und Syrien von einem schweren Erdbeben heimgesucht, das tausende Tote forderte und verheerenden Zerstörungen hinterließ. Täglich werden neue Details des unerträglichen Machtmissbrauchs in unserer Kirche öffentlich und trotzdem werden dringend notwendigen Reformen in unserer Kirche gegen alle Vernunft ausgebremst. Wir hören vom nächsten Gletscher in den Alpen, den es nicht mehr gibt. Wo soll das alles hinführen?

Ein Gefühl der Ohnmacht macht sich unmerklich breit. Wie kann ich angesichts all dieser kaum zu ertragenden Entwicklungen die Fastenzeit sinnvoll gestalten? Ich kann dabei ja nicht all das Bedrückende einfach ausblenden. Eher zufällig wurde ich da auf die Fastenaktion der evangelischen Kirche aufmerksam. Deren Fastenaktion startete am Aschermittwoch unter dem Leitgedanken „Sieben Wochen ohne“. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto “Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit“. Da geht es bestimmt nicht darum, all das, was uns derzeit niederdrückt und ein Gefühl der Ohnmacht auslöst, einfach naiv wegzulächeln.

Ich denke es geht darum, in diesen dunklen Zeiten nicht in Passivität oder Resignation zu verfallen. Stattdessen könnte jede*r, die*der mitmacht, auf ihre*seine Weise Licht verbreiten, damit wir alle den Mut und die innere Bereitschaft nicht verlieren, besonders jetzt in der Fastenzeit mit unseren Möglichkeiten diesen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen. Und vielleicht fängt das damit an, dass wir trotz allem Zuversicht und Hoffnung ausstrahlen, damit nicht all das vergessen wird, was täglich an Gutem und Heilvollem geschieht. Da denke ich zum Beispiel an die Rettungsteams, die es mit den verzweifelten Menschen im Erdbebengebiet geschafft haben, Menschen, die unter riesigen Trümmern verschüttet waren, nach Tagen noch zu bergen und ihnen das Leben zu retten. Die Freude und das Leuchten der Menschen waren da jedes Mal sehr groß und stifteten neue Zuversicht mitten in Trauer und Leid.

Vielleicht versuchen auch wir in den kommenden Wochen dieser Fastenzeit mit Gesten, Worten und Taten zu „leuchten“ und mit unseren Möglichkeiten dazu beizutragen, unseren Mitmenschen Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln. Das fängt bei mir mit der eigenen inneren Einstellung an und mit dem Gesichtsausdruck, mit dem ich im Alltag unterwegs bin.

Michael Ickstadt, Pastoralreferent

Titelbild: 7 Wochen ohne/Getty Images

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