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Impuls November 2024

In der Dunkelheit das Licht finden und die Ruhe, die Ihrer Seele gut tut.

Anja Siegel

Gäbe es eine Rankingliste für die Beliebtheit der Monate, so wäre der November sicherlich auf dem letzten Platz. Nun ist er da - der Unbeliebte, der Düstere, der Traurige. Den es für viele nur zu überstehen gilt, bevor der Dezember kommt. Der Monat mit den vielen Lichtern der Adventszeit, mit der Aussicht auf den überragenden Abschluss des Jahres und nicht zuletzt der Ankunft Jesu. Doch auch diese 30 Tage sollten nicht unbeachtet vorüberziehen. Innehalten, Zurückdenken und Anlauf nehmen - dazu kann dieser Monat sinnvoll genutzt werden. Sie haben richtig gelesen - Anlauf nehmen. Im Zurückblicken erkennen wir, was gut und schlecht war, reflektieren unsere Entscheidungen und das geht nun mal meist nur in Ruhe.

Diese Ruhe gibt uns kein Frühling, der von Aufbruch geprägt ist, kein Sommer der angefüllt ist mit Feier- und Ferientagen und nicht enden wollenden Grillabenden, und auch kein Herbst, an dem man einpackt in eine Strickjacke den kühlen Temperaturen trotzt und wehmütig dem Sommer hinterherschaut. Der Melatoninspiegel ist von den vergangenen Monaten gut gefüllt, der Kopf ist voll mit den Erinnerungen an den Sommer und die vergangenen Urlaube. Da ist kein Platz für trübe Gedanken.

Und doch brauchen wir Menschen scheinbar das Negative, um das Positive wertschätzen zu können. Wir brauchen Regenwetter, um die Sonne zu genießen, wir brauchen eine Erkältung, um Gesundheit zu schätzen und wir brauchen Dunkelheit. In dieser können wir das Licht entdecken. Sicherlich kennen Sie das Phänomen, das die Sterne nur bei Dunkelheit sichtbar sind, trotzdem aber immer da sind. So ist es mit dem Licht in uns, unserem Glauben - er ist sicherlich immer da, strahlt nur manchmal etwas heller. Oder wir können in der Dunkelheit das Licht in anderen entdecken, die uns inspirieren und leiten.

Die dunkle Nacht ist auch von Ruhe geprägt. Der Alltagslärm ist verebbt und es sind nur die Geräusche der Natur wahrnehmbar. Wir brauchen die Ruhe, um zur Ruhe zu kommen, um zu uns zu kommen. Ähnlich wie beim Meditieren oder beim Yoga, muss man sich Zeit für sich nehmen. Ruhe, Reflektion und das Bewusstsein für das Gute in seinem Leben, sind wie ein Ladegerät für die Seele.

Ich wünsche Ihnen in diesem Monat, dass Sie in der Dunkelheit das Licht finden und die Ruhe Ihrer Seele gut tut.

Anja Siegel

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