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Impuls Dezember 2024

„The same procedure as last year, the same procedure as every year“ ...

Anja Siegel

Einer der wohl bekanntesten Dialoge. Der kauzige Butler bringt dieses Wortspiel mit der 90 -jährigen Miss Sophie zur Perfektion, als Synonym für ein immer wieder sich wiederholendes gleiches Procedere. Viele Jahre später, in Harold Ramis‘ Filmkomödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ wird das Bild der ewigen Wiederholung aber jeweils mit neuer Schattierung des erlebbaren Momentes eines einzigen Tages philosophisch komödiant zur Vollendung geführt.

Jedes Jahr zum bevorstehenden Weihnachtsfest scheinen sich die beiden Filmmotive, auch in unserem Erlebnishorizont immer wieder zu bewahrheiten. Jedes Jahr die gleichen Fragen, wo und wie feiern, in Verbindung mit der Antwort: eigentlich wie im letzten Jahr nur etwas anders.

Was gibt’s denn da von spiritueller Seite noch neu zu sagen? Eigentlich nichts! Denn wir könnten in den Chor der sich immer wieder verheißenden Sehnsucht nach Weltfrieden und Besinnlichkeit, was auch immer das heißen soll, einreihen und alle wären glücklich damit. Wollen wir aber nicht! Wir wollen als geisterfüllte Christen gerade nicht den sich immer wiederholenden Rhythmus von Verheißung und der Erfahrung, dass daraus am Ende doch nichts wird. Wir wollen, dass Verheißungen sich erfüllen, dass etwas passiert. Das gelingt nur, wenn wir plötzlich den Mut haben, etwas zu unterbrechen. Die größte Überraschung und der größte Lacher des Publikums kommt übrigens auch im alten Film: Einmal stolpert Freddi Frinton, alias James, nicht über den ausgelegten Tigerkopf, und plötzlich ist alles anders, weil anders erwartet. Der Unterbrecher schlechthin…aber auch die ständige Wiederholung bietet Potential, so lernt Phil Conners im Film, während er versucht, aus einer Zeitschleife auszubrechen, wichtige Lektionen über das Leben, die Liebe und die Bedeutung von Selbstverbesserung. Gott bricht aus seiner Zeitschleife der Ewigkeit aus, um uns diese Lektionen zu lehren.

Eine wunderbare Weihnachtsbotschaft auch für die die nicht an uns glauben: dass eine kleine Änderung des schier nicht änderbaren Rituals alle Aufmerksamkeit auf sich zieht und eine neue Weltsicht beginnt, wenn wir uns endlich einmal neu definieren. Das Krippenbild macht dies schon einmal vor. Gesichtslos wie es ist….

Für das ganze Pastoralteam der Pfarrei Sankt Margareta grüßt Sie
Ihr Martin Sauer, Pfarrer

Titelbild: Sr. M. Jutta Gehrlein In: Pfarrbriefservice.de

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