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Die Orgel der Justinuskirche

 Orgel Justinuskirche Ausschnitt web

Durch zuverlässige Untersuchungen wissen wir, dass die Justinuskirche bereits eine gotische Orgel besaß, die im 15.Jh. als sog. Schwalbennest an der vorderen Nordwand des Mittelschiffes hing. 10 Jahre nach Aufstellung der Barockaltäre wurde der Mainzer Orgelbauer Onimus mit einem Neubau beauftragt, dessen originaler barocker Prospekt von 1736 noch heute auf der Westempore zu sehen ist, während die Orgel selbst den Weg manches Irdischen gehen musste. Im 19.Jh. erfuhr das zweimanualige Instrument mehrere Eingriffe und hatte zum Schluss knapp 30 Register. Überliefert ist aber, dass die mechanischen Manuale sehr leicht zu spielen waren.
Anlässlich der großen Kirchenrestaurierung 1931/32 entschied man sich für einen pneumatischen Neubau durch die Fa. Walcker Ludwigsburg, wobei etliche Register der Vorgängerorgel übernommen wurden. 1960 bekam diese Orgel von der Fa. Wagenbach Limburg eine elektrische Traktur, damit einen neuen Spieltisch.

Die 1983 gegründete "Stiftergemeinschaft Justinuskirche e.V." entschloss sich für eine Wiederherstellung der Onimus-Orgel, was damals darauf hinauslief, dass der Vorstand der Hoechst AG anlässlich des 125-jährigen Firmenjubiläums beschloss, diese Kosten zu tragen. Die Schweizer Firma Kuhn Männedorf wurde mit den Arbeiten beauftragt, und so wurde ein kompletter Neubau in Konzertqualität 1988 der Gemeinde übergeben. Das Orgelwerk steht im originalen Prospekt von Onimus, aufgeteilt in klassisch barocker Manier, jedoch unsichtbar um ein drittes Manual erweitert, einem kleinen schwellbaren Werk direkt hinter dem Spieltisch.
Acht Register aus der alten Orgel wurden herübergerettet und hervorragend in die neue Orgel integriert, untergebracht in Hauptwerk, Rückpositiv, Echowerk und Pedal.
1997 erhielt die Orgel mit einer Cymbel, die anstelle des französischen Clairon 4' eingebaut wurde, noch eine barocke Klangkrone.

Im Frankfurter Großraum zählt diese Orgel, seit 1995 im "Höchster Orgelsommer" international präsentiert, zu den schönsten und interessantesten. Die Reaktionen weitgereister Konzertorganisten bestätigen das immer wieder.

Rolf Henry Kunz

 

Disposition der Orgel St. Justinus

Der barocke Prospekt und acht mit * gekennzeichnete Register stammen von 1736

HAUPTWERK (II)
Bourdon 16'
Principal 8'
Hohlflöte 8'
Viola da Gamba 8' *
Coppel 8'
Octave 4'
Rohrflöte 4'
Quinte 2 ²/³'
Superoctave 2'
Mixtur 4-5 f. 2'
Cymbel 3f. 1'
Cornet 5f. 8'
Trompete 8'

RÜCKPOSITIV (I)
Principal 8'
Bourdon 8'
Quintatön 8'
Praestant 4'
Gedacktflöte 4' *
Nasard 2 ²/³'
Flageolet 2'
Terz 1 ³/5'
Sifflet 1'
Mixtur 3-4 f. 1 ¹/³'
Sordun 16'
Cromorne 8'
Tremulant

ECHOWERK (III) schwellbar
Bourdon 8' *
Flöte 8' *
Salicional 8'
Gemshorn 4' *
Traversflöte 4' *
Waldflöte 2'
Echocornet 3f. 2 ²/³'
Hautbois 8'
Vox humana 8'
Tremulant

PEDALWERK
Violonbass 16' *
Subbass 16' *
Praestant 8'
Gedackt 8'
Quinte 5 ¹/³'
Octave 4'
Bombarde 16'
Posaune 8'
Clarine 4'

I/II - III/II - I/P - II/P - III/P
Setzerkombinationen

 
Links

Konzerte der Stiftergemeinschaft in der Justinuskirche
Rolf Henry Kunz
, ehemaliger Organist und Kantor in St. Josef und St. Justinus

 

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