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Nachruf auf Dr. Wilhelm Platz

16. April 1934 – 7. Juli 2022

Dr. Wilhelm Platz

Nach langer Krankheit ist Herr Dr. Wilhelm Platz am 7. Juli 2022 im Alter von 88 Jahren gestorben.

Hauptamtlich war Dr. Platz 33 Jahre beim Bistum Limburg angestellt, zunächst als Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung und dann als Chef des katholischen Stadtsynodalamtes Wiesbaden. Dort war er für die Pfarrgemeinderäte und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Außerdem arbeitete er auch 15 Jahre lang in der lokalen ACK Wiesbaden als Geschäftsführer.

Die synodalen Strukturen waren ihm sehr wichtig. Er engagierte sich seit Beginn im Pfarrgemeinderat und übernahm das Amt des ersten PGR-Vorsitzenden in St. Bartholomäus. Ein großes Anliegen war ihm stets die Ökumene. Bereits seit der offiziellen Öffnung der römisch-katholischen Kirche zur Ökumene auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil besteht in Zeilsheim eine rege und freundschaftliche Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde. Auf die Initiative von Dr. Platz wurde neben regelmäßigen ökumenischen Gottesdiensten, Bildungsveranstaltungen und Studienfahrten etliche Jahre sogar das Fronleichnamsfest ökumenisch begangen, ebenso der alljährliche Reformationsgottesdienst.

Im Februar 2002 entstand auf sein Betreiben durch die Umbenennung des langjährigen Ökumenischen Arbeitskreises die lokale Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Frankfurt-Zeilsheim, deren katholischen Vorsitz er viele Jahre innehatte. Dadurch sollte die Zugehörigkeit zur großen weltweiten ökumenischen Bewegung unterstrichen und zugleich die Solidarität mit der ACK auf Bundesebene sowie mit der damaligen ACK Rhein-Main zum Ausdruck gebracht werden.

Von 1969 bis 1995 war Dr. Platz Mitglied im Vorstand des Kath. Männerbundes, und er übernahm von 2003 bis 2006 das Amt des 2. Vorsitzenden. Hier war er bis zu seiner Krankheit immer ein Ideengeber für Diskussionen weltlicher wie auch geistlicher Inhalte und sorgte für interessante Beiträge zu geschichtlichen und gesellschaftlichen Ereignissen, sowohl bei Gesprächsabenden als auch bei den Ausflügen und besonders bei Besichtigungen historischer Orte, die er mit Hintergrundinformationen lebendig werden ließ.

Daneben war er Mitglied in Kirchenchor und KAB, wo er sich mit vielen Ideen einbrachte und zahlreiche Vorträge hielt.

Darüber hinaus wirkte er bei Infoblatt und Gemeindebrief mit und hielt als „Gemeindefotograf“ alle Begebenheiten im Bild fest. Als Historiker gab er sein umfassendes Wissen durch Vorträge und viele Artikel und Beiträge in den Gemeindeschriften weiter.

Sein Wirken ging aber auch weit über die Kirchengemeinde hinaus. So engagierte er sich bei der 1200-Jahr-Feier von Zeilsheim sowie beim Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsverein.

Geboren in der nordböhmischen Stadt Komotau und 1946 von dort vertrieben, war ihm die Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen ein Herzensanliegen. So reiste er seit 1966 regelmäßig in die alte Heimat und traf sich mit tschechischen Bischöfen. Für die deutsch-tschechische Aussöhnung setzte er sich auch in der Ackermann-Gemeinde ein.

Im Juni 2017 wurde Dr. Platz für sein vielfältiges Engagement das Bundesverdienst-kreuz am Bande verliehen.

Die Gemeinde St. Bartholomäus verliert mit Herrn Dr. Platz ein geschätztes und engagiertes Gemeindemitglied. Sie ist ihm zu großem Dank verpflichtet und wird sein Andenken in Ehren halten. Sein Wirken in Pfarrei, Gemeinde und Bistum Limburg wird hier unvergessen bleiben.

Christa Schleich, ACK Zeilsheim
Herbert Stalp, Kath. Männerbund
Catrin Schwalbach, für die Gemeinde St. Bartholomäus

Foto: Maik Reus / HK

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