Die Narrenschar ist los
In der Gemeinde St. Bartholomäus wurde sowohl an Weiberfastnacht wie am Fassenachts-Samstag kräftig gefeiert und zwar unter dem Motto: „Unser Kersch wird 200 Jahr, des feiert Barthos Narrenschar“. Ein paar Einblicke. Von Lucia Schmidt
Auch in diesem Jahr hat die Zeilsheimer Gemeinde St. Bartholomäus an den Fassenachtstagen mal wieder gezeigt, für was sie so bekannt ist: das ausgelassene Feiern. Am Abend der Weiberfastnacht haben sich rund 160 bunt verkleidete Frauen in bester Stimmung im großen Saal des PGZs getroffen. Und schon auf die Begrüßungsfrage um 19:11 Uhr: Wer will heute mal so richtig die Sau rauslassen? Antworteten die Weiber mit einem lautstarken Ja und langem Klatschen. Geboten bekamen sie dann in den folgenden knapp drei Stunden auch wirklich so einiges. Gleich zwei Männerballette heizten den Damen ein. Zuerst betraten die noch etwas jüngeren, knackigen Kerle aus Zeilsheim die Bühne. Am späteren Abend folgten ihnen die etwas älteren, aber nicht weniger knackigen „Hagelkörnscher“ aus Sindlingen und rockten den Saal. Doch nicht nur die Männer brachten den Saal zum Kochen. Auch die Honey Ladies aus Eddersheim begeisterten als "Dicke Mädchen".
Außerdem bekamen die gutgelaunten Damen Besuch von zwei Putzfrauen: Ellen Stalp und Helga Gaube verbreiteten so einigen Klatsch über Männer und Beziehungen.
Außerdem lernten die Weiber in einem unterhaltsamen Vortrag der Sindlinger Gemeindereferentin Claudia Lamargese, wie die gut gebaute Frau von heute am besten shoppen geht und warum es für diese kein guter Rat sein kann, sich in "Shapewear" zu zwängen, um die Figur in Form zu bringen.
Die Schürzeschätzjer sorgten gleich mehrmals für Unterhaltung auf der Bühne. Beim „Mädelsabend“ zeigten in die Jahre gekommene Funkemariechen, was sie noch können. „Auf dem Spielplatz“ durften die Gäste im Saal einmal genau hinhören, wie Mütter sich heute so untereinander unterhalten und last but not least reisten die acht faschingsbegeisterten Damen mit einem Musikexpress durch die Welt. Spätestens da blieb keine der Besucherinnen mehr auf ihrem Stuhl sitzen.
Im Laufe des Abends betrat auch „Göttin“ Monika Dörr die Bühne und erließ neue fünf Gebote - unter anderem befahl sie: lästert ordentlich und ehrt Bayern München. Für das erste dieser beiden Gebote bekam sie viel Applaus, für das zweit erntete sie zahlreiche Buh-Rufe. Die Eintracht-Fans regieren eben doch in Zeilsheim.
Das merkte man ganz deutlich auch während der Gemeindefassenacht am Samstagsabend. Durch diesen unterhaltsamen Abend führten nämlich die eingefleischten Eintracht-Fans Stefan Dörr und Markus Gaube.
Und tatsächlich schafften sie es mit ihrer lustigen, musikalischen Art, dass im Saal die klassischen Eintracht-Gesänge aus dem Stadion angestimmt und die Fan-Schals hochgehalten wurden.
Mit über 160 Gästen war auch am Samstag der Saal proppenvoll. Matrosen feierten mit Teufeln, Gärtnern und Cowboys, schwangen gemeinsam das Tanzbein und wurden dabei gut unterhalten. Unter anderem suchte der Sindlinger Jürgen Peters verzweifelt nach seinem Schlüsselloch in der Haustür. Der Sossenheimer Pastoralreferent Michael Ickstadt besang gemeinsam mit Clemens Weißenberger den Frankfurter Handkäs mit Musik und den leckeren Ebbelwoi, hierbei schunkelte und prostete der ganze Saal. Markus Gaube wiederum lies in seinem Vortrag tiefe Einblicke in das Leben als Hundeherrchen zu und sowohl die beeindruckenden Tänze der Black Perls wie auch der Mädchentraube luden zum Schwingen der eigenen Hüfte ein.
Allen, die dazu beigetragen haben, dass diese Abende zu einem solch heiteren Erlebnis wurden, sei an dieser Stelle noch einmal Danke gesagt. Die Narrenschar freut sich schon auf das kommende Jahr.
(Fotos: Ulrich von Janta Lipinski)