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Georgsplakette posthum verliehen und goldenes Priesterjubiläum

Frau Margurit Aßmann erhält posthum die Georgsplakette des Bistums Limburg. Pfarrer Michel Metzler feiert dies zusammen mit seinem goldenen Priesterjubiläum in seiner Primizkirche St. Johannes Apostel am 13.12.2020 in einem feierlichen Gottesdienst. 

20201213 Georsplakette Priesterjubilaeum 2Simone Hacker (Tocheter von Margurit Aßmann) nimmt die Georgsplakette von Pfr. Michel Metzler entgegen

Und mitten in diesen aufregenden Pandemiezeiten stach der Gottesdienst am 13. Dezember 2020 in St. Johannes Apostel heraus. 50 Jahre nach seiner Primiz konnte Michel Metzler in seiner Heimatgemeinde das goldene Priesterjubiläum feiern. 50 Jahre Dienst als Priester im Bistum Limburg davon über 30 Jahre als Pfarrer in St. Josef – Bornheim. In einem feierlichen Gottesdienst trotz Maske und ohne Singen dankte Pfarrer Martin Sauer und die Gemeinde für solch einen beherzten Pfarrer.
Und der 13. Dezember ist auch der erste Jahrestag des Todes von Margurit Aßmann. Und es kann kein Zufall sein, dass beide Ereignisse auf einen Tag fallen. Margurit Aßmann und Michel Metzler kennen sich von Kindesbeinen, wachsen gemeinsam auf und lassen beide tiefe Spuren in der Kirche.

Lieber Herr Aßmann, lieber Pfarrer Metzler, liebe Gemeinde,
Schaut hin! Das Licht kommt in die Welt. So lautet die diesjährige Jahreslosung von St. Johannes Apostel.

Schaut hin! Das Licht kommt in die Welt!

1945 Die Welt liegt in Trümmern, alles kaputt, Angst, Not und die Frage, wie soll es weitergehen? Die Stunde 0. Und da werden in Deutschland zwei Menschen geboren. Beide Kinder tragen das Licht in ihren Herzen, auf ihren jeweiligen Lebenswegen.

Verschiedene Lebenswege zeichnen sich ab

20201213 Georsplakette Priesterjubilaeum 3Pfarrer Michel Metzler liest das Evangelium an seinem goldenen Priesterjubiläum201213 Georsplakette Priesterjubilaeum 3

Margurit und Michael wachsen beide in Unterliederbach auf, gehen gemeinsam in die Volksschule, werden in der katholischen Jugend groß.
Er wird von Pfarrer Gotthardt gefördert, wird Oberministrant und Küster.
Sie darf nicht Maria sein.
Michael Metzler wird Priester und feiert vor 50 Jahren in dieser Kirche seine Primiz.
Margurit wird Krankenschwester mit Leib und Seele und gründet eine Familie mit Gerd-Rainer Aßmann.
Michael ist mit Herz und Verstand Pfarrer, erst als Jugendpfarrer, dann über 30 Jahre als Pfarrer in St. Josef in Bornheim.
Margurit engagiert sich in der Pfarrei St. Johannes, erst in der Kinderarbeit, Erstkommunionkatechese, jahrelang als Küchenfrau im Zeltlager, später als Oma Maggi. Dann in den synodalen Gremien und davon jahrelang als PGR-Vorsitzende als oft unbequeme , aber zuverlässige Partnerin von Pfarrern, Seelsorgern und der Gemeinde. Sie wird eine begnadete Netzwerkerin.
Michael Metzler hat ein Gespür für die Sorgen der Menschen. Liebevoll erschallt der Ruf weit über Bornheim: Unser Michel.

Caritas - Fundament ihrer kirchlichen Arbeit

20201213 Georsplakette Priesterjubilaeum 5Pfarrer Martin Sauer dankt für das Lebenswerk von beiden

Aus dem PGR von St. Johannes heraus gründete sich in den 90er Jahren eine Arbeitsgruppe, um die Caritas vor Ort neu zu strukturieren. Mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern gründete Margurit Aßmann die Lebensberatung , dann der Kinder-Kleider-Korb, aus denen die Kleiderläden entstanden sind, das Hilfenetz, die Freizeiten in Hübingen, der Verein Caritas der Gemeinde, das Containerprojekt für Kumbo. Der Caritaspfad ist weit über die Bistumsgrenzen bekannt und legendär. Das Ehrenamt ist das Rückrat der Kirche – so die Überzeugung von Margurit Aßmann.
Michael Metzler wirkt jahrelang als Vorstandsvorsitzender der Caritas für die Diözese Limburg. Ohne Caritas gibt es keine Kirche – so ist seine Ansage.
In Limburg begegnen sich beide im September 2019 noch einmal: Margurit Aßmann hat das Generationenprojekt von ‚Abenteuer Glaube – Kirche im Grünen‘ beim Stiftungsverband der Caritas Limburg zur Förderung eingereicht. Michael Metzler kann ihr auf großer Bühne den Scheck überreichen. 2021 werden wir einen Baum pflanzen und alle Generationen können sich unter diesem Baum versammeln.
Schaut hin! Das Licht kommt in die Welt!

Der Eine geht in die große Bistumswelt, um nah bei den Menschen zu sein.
Die Andere bleibt in St. Johannes, um hier die Menschen zu begeistern.
Und immer ist es das Licht, der Glaube an Jesus Christus, welches beide ein Leben lang antreibt.

Georgsplakette posthum - Höchste Auszeichnung des Bistum Limburgs für das Lebenswerk von Margurit Aßmann

20201213 Georsplakette Priesterjubilaeum 1Georgsplakette und Urkunde

Liebe Maggi, lieber Michel, wir in St. Johannes sind so dankbar für Euer tun. Und danke lieber Gott, dass Du das Licht leuchten lässt.‘
Pfarrer Michael Metzler hat im Anschluss seiner Predigt die große Aufgabe übernommen, im Namen des Bischofs von Limburg, George Bätzing, die Georgsplakette, die höchste Auszeichnung der Diözese, als Dank und Anerkennung für das verdienstvolle Lebenswerk posthum an Margurit Aßmann zu verleihen. Für die Familie nahm Simone Hacker die Auszeichnung entgegen.
Nach dem ergreifenden Gottesdienst gab es natürlich einen Sektempfang – natürlich gab es die MM-Piccolos (Michel und Margurit) und den Snack dazu to go!

Erinnerungen an Maggi Aßmann

Da nur wenige am Gottesdienst wegen der begrenzten Teilnehmerzahl hatten wir vom Ortsausschuss eine Aktion überlegt, um in spezieller Weise an das Wirken von Maggi Aßmann zu erinnern. Am Baum des Lebens im Rückraum der Kirche hängt auch ein Kreuz für Margurit Aßmann – wie im Übrigen für alle Verstorbenen und Getauften des Jahres. Dort gab es den Plan des Caritaspfades und auch Sternsingerkreide. Beides konnte man mitnehmen und den Pfad aus der Kirche heraus gehen zu den einzelnen Einrichtungen (und wenn es nur wenige sind), dort ein Bild oder Zeichen hinterlassen. Die Einrichtungen sind: Kita St. Johannes Apostel, Allgemeine Lebensberatung, Hilfenetz, Kleiderladen am Alleehaus, Werkhof, Jugendzentrum, Nachbarschaftshaus und Kita Engelsruhe …

Was mich bewegt

Da wir uns ja nicht in großer Runde treffen konnten, steht in der Kirche eine Pinnwand, an die Erinnerungen, aber genauso Ideen für die Zukunft, angeheftet werden können. Es soll ein Gruß von Mensch zu Mensch werden, der hinterher zu einem Buch o.ä. zusammengebunden wird. Gerne kann man auch eine Mail schreiben an .

Stefan Hecktor, für den Ortsausschuss St. Johannes Apostel

20201213 Georsplakette Priesterjubilaeum 4Pfarrer Michel Metzler bei der Verlesung der Urkunde der Georgsplakette

Reaktionen von verschiedenen Personen:

  • Bischof Georg

    Lieber Herr Hecktor,
    Ihnen und allen, die in St. Johannes Unterliederbach die Menschen zusammen halten in dieser nicht leichten Zeit und Hoffnung aus dem Glauben an Gott vermitteln, danke ich sehr. Sie sind die „Heldinnen und Helden des Alltags“, wie Papst Franziskus dieser Tage wieder einmal gesagt hat. Diese so außergewöhnliche Zeit, die uns in unserer Verantwortung und unserem solidarischen Handeln herausfordert, braucht es viele MutmacherInnen, damit Menschen nicht nach so vielen Monaten erschöpft aufgeben und sich zurückziehen. 
    Mich bewegt in diesen Tagen, dass mich mehr Menschen in der Stadt ansprechen (trotz aller nötigen Distanz) und mir Ihre persönlichen Belastungen oder auch schöne Geschichten aus diesem Jahr erzählen. Heute Morgen noch, als ich auf dem Weg zum Bischofshaus war: „Darf ich Sie kurz ansprechen“, sagt eine Frau. „Erinnern Sie sich“, wir haben mal bei Karstadt miteinander gesprochen, und das hat mir so Mut gemacht. Ich lebe mit meiner schwer kranken Mutter allein, und die würde sich so sehr freuen, sie einmal zu sehen.“ Ich finde das ganz großartig, und selbstverständlich nehme ich meine FFP 2 Maske und werde die Frau und ihre Mutter bald besuchen.
    Ein herzliches Gedenken in diesen Tagen an Margurit Assmann und allen einen gesegneten Advent voll Licht und Zuversicht
    Ihr + Georg

  • Isabel

    Liebe Simone
    Oft denke ich an deine Mutter. Sehe sie am Lagerfeuer. In der Zeltlagerküche. Höre sie vom Caritaspfad sprechen. Oder von Pfarrer Neumann erzählen. Denke daran, wie sie mich in den Arm genommen hat, als ich erstmals von David erzählte. Oder wie wir beide Tränen in den Augen haben, wenn das Dietrich Bonhoeffer Lied gesungen wird. Sie fehlt mir. Wie muss sie erst dir fehlen. Und ganz Unterliederbach.
    Ich schicke dir und deiner ganzen Familie herzlichste Grüße aus Neustadt!
    Isabel

  • Lisa Gerdom

    Lieber Herr Hecktor,
    sehr gern schreibe ich zum Anlass von Frau Aßmanns einjährigem Todestag eine Mail an Sie - zumal ich sehr beeindruckt und bewegt davon bin, wie Sie diesen Tag in Ihrer Gemeinde und in Ihrem Stadtteil begehen und gestalten. Bei diesen Ideen wäre Frau Aßmann sicher als erste mit dabei gewesen....

    Als ich Ihre Mail-Anfrage sah, hatte ich, ohne zu wissen wie oder warum, eine kleine Geschichte aus Astrid Lindgrens Buch "Ronja Räubertochter" im Sinn - scheinbar verbinde ich diese mit meiner Erinnerung an Frau Aßmann und deshalb möchte ich sie hier kurz erzählen:

    Ronja wächst mit ihren Eltern inmitten einer Räuberbande auf einer alten Ritterburg auf. Je älter sie wird, umso mehr geht sie auf Entdeckungs-Streifzüge in ihrer Umgebung. Ihre Mutter Lovis, die großes Vertrauen in ihre Tochter hat, lässt das zu und gibt ihr als einzige Warnung mit: "Geh und erkunde die Welt, aber hüte dich davor, in den Höllenschlund zu fallen." Der Höllenschlund ist ein metertiefer Riss, der die Burg und den darunter liegenden Berg in zwei Hälften teilt - in der Nacht von Ronjas Geburt war hier der Blitz eingeschlagen. Eines Tages erwischt Lovis ihre Tochter Ronja dabei, wie sie immer wieder Anlauf nehmend von der einen Seite des Höllenschlunds auf die andere springt und wieder zurück. Als die Mutter ihre Tochter schimpfend zur Rede stellt, antwortet Ronja: "Du hast doch gesagt, ich soll mich davor hüten, in den Höllenschlund zu fallen. Das tue ich doch gerade....wie soll ich mich hüten, wenn ich nicht darüber springe?"

    Ich glaube dies steht für die Unerschrockenheit und das "Geradeaus-Denken", das ich so sehr mit Frau Aßmann verbinde.
    Im vergangenen Jahr gab es immer wieder Situationen, in denen ich mich gefragt habe "Was würde Frau Aßmann dazu sagen oder tun?" und auf diese Weise wird sie mich sicher auch weiter begleiten.

    Herzliche Grüße Lisa Gerdom

Artikel bei der Stadtkirche Frankfurt

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