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Angst um die Partnergemeinde

Das Höchster Kreisblatt berichtete am 25.10.2022 über die Situation in Kamerung, insbesondere auch über die Situation in Kumbo, Partnerbistum unseres Bistums.

UNTERLIEDERBACH - Christen in St. Johannes Apostel sorgen sich

Bürgerkrieg. Terror von allen Seiten, Brandanschläge auf Kirchen und Entführungen: Die schlechten Nachrichten aus dem Limburger Partnerbistum Kumbo mehren sich - und beunruhigen auch die Gemeindemitglieder von St. Johannes Apostel in Unterliederbach. Denn auch deren ländliche Partnergemeinde Djottin im Nordwesten des westafrikanischen Staates ist vom immer stärker eskalierenden Bürgerkrieg betroffen.

„Gerade in Kumbo kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, Schüssen und Toten“, weiß Stefan Hecktor vom Partnerschaftskomitee Djottin - Unterliederbach. Erst Mitte Mai 2020 war Paul Bam von Militärkugeln getötet worden, als er auf dem Weg zum Markt war. Er war Familienvater von fünf Kindern - und der Bruder von Ephriam Bam, der den Unterliederbachern von vielen Besuchen und einem einjährigen Austauschprogramm im Bistum Limburg her vertraut ist (wir berichteten). Er wohnte damals bei Stefan Hecktor, die beiden verbindet eine langjährige Freundschaft.

Hinzugekommen seien nun auch noch Entführungen, vielfach ausgeübt von den sogenannten „Amba-Boys“; bewaffnete, oft minderjährige Rebellen. Die verlören nach Hecktor Worten zunehmend den Rückhalt in der Bevölkerung - und damit auch die finanzielle Unterstützung. Die Auslösung ihrer Geiseln solle ihnen wieder Geld bringen. „Das ist noch mal eine neue Qualität“, sagt Hecktor.

Mehrere tausend Menschen getötet

Seit 2016 tobt nach Auskunft des Bistum Limburg in Kamerun der Konflikt zwischen der französischsprachigen Regierung und der anglophonen Minderheit Kameruns. Radikale Separatisten hatten die Unabhängigkeit des Landesteils von Kamerun ausgerufen. Durch den Konflikt haben bereits mehrere tausend Menschen ihr Leben verloren. Mehr als eine halbe Million Menschen mussten vor der Gewalt fliehen oder wurden vertrieben.

Das Partnerbistum Kumbo versuchte laut dem Bistum Limburg zu vermitteln und ruft zum Frieden auf. Kirchliche Vertreterinnen und Vertreter geraten aber zunehmend ins Visier radikaler Gruppen. Das schreibt der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing in einem Schreiben, in dem er die Katholiken im Bistum Limburg zum Gebet und Solidarität für die Menschen in Kamerun aufgerufen hat. Ende September sei das Bistum Limburg über die sich verschlechternde Sicherheitslage informiert worden. Demnach sei es in Mamfe und Kumbo zu einem Brandanschlag auf eine Kirche sowie zu Entführungen und Lösegelderpressungen von Priestern und anderen kirchlichen Vertretern gekommen.

Quelle: Höchster Kreisblatt, 25.10.2022, Seite 15

Für die kirchlichen Mitarbeiter werde es zunehmend schwerer, ihrer täglichen Arbeit nachzugehen, habe es in dem Schreiben aus Kamerun geheißen. Bischof Aloysius Abangalo Fondong aus der Diözese Mamfe hatte an die Gläubigen im Bistum Limburg appelliert: „Verbindet euch mit uns im Gebet für die schnelle und sichere Freilassung unserer Schwestern und Brüder in Geiselhaft und für den Frieden in ganz Kamerun!“

Viele Bewohner, berichtet Stefan Hecktor, seien den Bürgerkriegsgräueln mittlerweile entflohen. „Selbst mein Freund Ephriam ist vor einem halben Jahr nach Abu Dhabi geflohen“, sagt er. Mittlerweile habe er auch eine Anstellung dort gefunden. mfo

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