Kirche St. Johannes Apostel - Altarraum (ab 5)
Weiter geht der Blick über den Fußboden, einen grünen Granitstein aus Südamerika, nach vorne zum Altarraum (für die Besichtigung nicht zugänglich) der Kirche. Der Altar [5] ist der Mittelpunkt dieses Raumes. Er ist ebenfalls aus Lahn-Marmor geschaffen.
Bronzeverzierungen, die aus dem Unterteil des Altars herauswachsen, tragen die Altarmensa. Der Altarfuß ist aus vier Marmorteilen geschaffen, die jeweils eine nach oben geöffnete Kelchform aufweist. Damit soll das Gebet der Gläubigen und die Darbringung der Gaben von Brot und Wein symbolisiert werden. Die Altarmensa "schwebt" über die-sem Altarfuß, gehalten von vier Bronzeverzierungen.
Symbolisch deutet dies auf das Geschenk von oben, von Gott hin, auf die eucharistischen Gaben von Brot und Wein. Oben und unten, Gott und Mensch treffen sich an diesem Ort der Begegnung. Die achteckige Bodeneinfassung macht auf diesen für uns Christen wichtigen Ort aufmerksam. In der Symbolsprache ist die Zahl acht die Zahl der Vollendung, des vollkommenen Heils. Hier feiern wir als Gemeinde Tod und Auferstehung Jesu Christi gemäß dem Gebot: "Tut dies zu meinem Gedächtnis" (1 Kor 11, 25). Von diesem Altar aus wird das Brot der Eucharistie den Gläubigen ausgeteilt, damit sie sich mit dem auferstandenen Jesus Christus immer wieder neu verbinden. Dieser Altar ist der Mittel-punkt der Kirche und der Gemeinde, die in jeder Eucharistiefeier bekennt: Deinen Tod, o Herr, ver-künden wir und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit. Die sechs Bronzeleuchter deuten auf Jesus Christus, das Licht der Welt hin (Joh 8, 12). Die Sitze für die Meß-diener, die Lektoren und die Kommunionhelfer, sowie das Lesepult runden den Altarraum harmonisch ab.
Das Reliquiengrab [6] ist nach alter Tradition im unteren Teil des Altares zu sehen. Hier ruhen die Reliquien der beiden frühchristlichen Heiligen, der Hl. Coelestina und des Hl. Christianus (aus der Altarmensa der alten Johanneskirche), Reliquien des Hl. Vinzenz Pallotti (Stadtapostel Roms und Begründer des Laienapostolats in der Kirche) sowie Reliquien der Sel. Maria Katharina Kaspar (Gründerin der Dernbacher Schwestern). Das Reliquienkästchen ist ein Bronzebehälter, geschmückt mit einer Friedenstaube und einem Ölzweig. Das soll ein Zeichen für unseren Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit in dieser Zeit sein.
In den Behälter ist eine Urkunde in lateinischer Sprache eingelassen:
"Dokument der Altarkonsekration. Delegiert vom Hochwürdigen Herrn Bischof von Limburg, Franz, im Jahr des Herrn 1994, 11.
Mai. Ich, Gerhard Pieschl, Titularbischof von Miseni und Weihbischof von Limburg, habe den Altar zu Ehren des Hl. Johannes Apostel, konsekriert und die Reliquien des Hl. Vincenz Pallotti, Bekenner, und der Sel. Maria Katharina Kaspar, und ebenfalls die Reliquien des Hl. Christianus und der Hl. Coelestina aus dem alten Altar miteingeschlossen. † Gerhard Pieschl, Weihbi-schof von Limburg". (13. Mai 1994)
Ebenfalls aus Lahn-Marmor ist der Ambo [7] (links vom Altar) gearbeitet. Auf den bronzeverzierten Ambo wird das Buch der Heiligen Schrift gelegt; von dort aus wird der versammelten Gemeinde das Wort des Lebens verkündet. Der Ambo ist der Ort der frohen und befreienden Botschaft Jesu Christi. Hier dürfen wir Christe
n Kraft schöpfen aus dem lebendigen Wort Gottes an uns heute, damit wir "stets bereit sind, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die uns erfüllt." (1 Petr 3, 15). Auf den kleinen [7a], aus Bronze geschaffenen Ambo rechts des Altars wird das Evangelienbuch nach der Verkündigung gelegt. Gleich wie die Eucharistie im Tabernakel ist dieses aufgeschlagene Buch der Bibel ein Zeichen der ständigen Gegenwart Jesu Christi in der Gemeinde.
Das Kreuz [8] aus Bronze hinter dem Altar zeigt Jesus als den gekreuzigten und zugleich auferstandenen Herrn. Für uns Christen ist dieses Kreuz das Zeichen des Heils und der Befreiung (vgl. Phil 2, 5-11). Dieses Altarkreuz weist darauf hin, dass die Gemeinde sich um diesen erhöhten und auferstandenen Herrn versammelt. Er ist der Herr der Kirche und unserer Gemeinde. Mit offenen Armen lädt er ein, den Weg des Glaubens zu gehen und seiner Botschaft von einem erfüllten und sinnvollen Leben zu trauen.