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Informationen Nr. 13 von Pfarrer Martin Sauer - 23.04.2020

 Die Rückkehr in den normalen Alltag wird wohl so schnell nicht kommen, wir müssen uns an eine neue Normalität gewöhnen. Lesen sie hier, wie dies in unserer Pfarrei Sankt Margareta geschieht. [Aktualisiert 23.04.2020, 18:50 Uhr]

Gott der Heerscharen, kehre doch zurück, blicke vom Himmel herab und sieh, sorge für diesen Weinstock! (Ps 80,15-16)


Liebe Schwestern, liebe Brüder,

wie ein Seufzer liest sich der oben genannte Vers. Tatsächlich zählt er zu den Klageliedern des Volkes Israel. Der Psalm 80 wird einer Dichtergruppe um einen Chorleiter Davids, Asaf, zugeschrieben. Das prägende Thema ist neben der Erinnerung an die frühere Zeit des Volkes Israel auch die Mahnung, Besonnenheit walten zu lassen. Dies verbindet er in der Ankündigung des Gerichtes, wenn das Volk nicht mit Gelassenheit und Gottesglauben handelt.

Die Rückkehr zum Alltag, zu Normalität ist ein so viel gedachter und der wohl meist ausgesprochene Wunsch. Dass es nicht schnell genug gehen kann, resultiert aus diesem Wunsch oder vielmehr sogar erbitterten Drang. Die Diskussion der letzten Tage belegen das. Mittlerweile ist von einer neuen Normalität die Rede, die verdeutlicht, dass es zu einer Rückkehr unseres gewohnten Alltagslebens wohl so schnell nicht kommt. Das kann beängstigend klingen, aber, wenn wir in die Geschichte schauen, ist dies häufiger der Fall gewesen.

Besonders aber beim Volk Israel. Wie viele „Normalitäten“ mussten sich in seiner wechselvollen Geschichte neu erfinden und gestalten. Und das Volk des Alten Bundes hat es immer bewältigt, weil es viele Mahner und Propheten gab, die unerschütterlich Mut machten, sich mit einer neuen Gegenwart anfreunden zu müssen. Sicherlich geschah dies klagend erinnernd, was früher war, aber stets auch in der Gewissheit, dass Gott führen und sein Angesicht immer wieder neu den Menschen zuwenden wird. Häufig war dem Volk Israel klar, dass es zu einem gewöhnlichen Leben, so wie sie es kannten, nicht mehr kommen würde und dass eine neue Normalität ein Fanal für die Ewigkeit sei. Gottergebenheit im Gemüt, Besonnenheit und Geduld im Wesen, Klugheit in der Weise der Entscheidungen und Bedächtigkeit im Urteil ermöglichte dem Gottesvolk alle Herausforderungen und Tragödien zu meistern.

Glücklicherweise sind wir in einer anderen Lage, unsere „neue Normalität“ wird nicht für immer sein, doch aber für einen längeren Zeitraum. Ich freue mich, dass wir als Christen solche weisen Vorfahren hatten, die alle Herausforderungen mit ihrem Gottesglauben, ihrem unverbrüchlichen Einhalten von „Grundgesetzen“, aber auch ihrer Improvisationsgabe bestanden haben.

Diese Gabe ist besonders uns als Christen in die Wiege gelegt,  jetzt können wir diese Fähigkeit nutzen und wir werden sie brauchen. Gerade dieser Zustand hat uns aber auch geprägt und stark gemacht. Für Diasporagemeinden ist das der Alltag. Lassen Sie uns das Abenteuer der „neuen Normalität“ wagen und Schritt für Schritt loslaufen.

Der Exit vom Shutdown oder: Wie geht’s jetzt weiter?

Augenblicklich laufen noch die Gespräche, wie denn eine Wiederaufnahme der Gottesdienste stattfinden kann, mit wie vielen Personen, mit welchen Vorkehrungen und so weiter. Wir werden alle Vorsichtsmaßnahmen umsetzen, soweit es möglich ist. Aber wir wissen eben noch nicht, was es denn im Einzelnen sein wird. Ich kann Euch leider noch nichts Näheres mitgeben. Bitte habt dazu noch etwas Geduld.

Auf alle Fälle gibt es weiterhin die Beiträge auf YouTube, besonders auch für Kinder. Wir bieten Euch wieder einen Gottesdienst to go. Unsere Kirchen bleiben wie bisher offen, bedient Euch bitte auch noch an den Osterkerzen. Ich weiß, dass bei einigen bereits die Kerze schon aufgezehrt ist. Wir haben genügend Kerzen und bis 04. Mai bleiben sie auch zum Mitnehmen in den Kirchen. Die Osterkerze soll doch Licht und Leben bringen …

Ich hoffe, dass ich Euch in der nächsten Info Näheres berichten kann, wie wir mit den Gottesdiensten starten. Dazu beraten sich laufend der PGR Vorstand und das Pastoralteam, der Verwaltungsrat ist ebenfalls informiert und wird zu gegebener Zeit auch die nötigen Beschlüsse fassen. Wir sind alle digital gut vernetzt.

Hygienekonzept

Dies ist in aller Munde. Auch wir als Pfarrei werden es erarbeiten und sind auch schon dabei. Uns fehlen noch einige Richtlinien. Diese werden wird dann einarbeiten, mit dem PGR Vorstand absprechen und anpassen und dann schlussendlich auch im Verwaltungsrat beraten und beschließen.

Verwaltungsrat

Der Verwaltungsrat beschäftigt sich wie bisher mit Bautätigkeiten in einigen unserer Kindertagesstätten und dem üblichen Unterhalt unserer Gebäude. Zum Glück bleiben uns momentan schon fast die obligatorischen Wasserschäden erspart. Wir informieren und betreuen unsere Angestellten und kümmern uns um unsere Grundstücke, dass sie weiterhin verkehrssicher sind.

Der Pfarrgemeinderat hat den neuen Verwaltungsrat per Briefwahl gewählt. Die Abstimmung ist abgeschlossen. Heute findet die Auszählung statt. In der nächsten Info teile ich Euch natürlich das Ergebnis mit.

Zentrales Pfarrbüro

Das Zentrale Pfarrbüro ist nach wie vor telefonisch von 09.00 bis 15:00 Uhr von Montag bis Freitag erreichbar. Die Öffnungszeiten sind momentan noch ausgesetzt. Für die Zeit nach dem 04. Mai informiere ich Euch noch. Sicherlich wird es auch ab dem 04. Mai noch Einschränkungen geben, aber das kann ich Euch zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau mitteilen. Bitte habt auch hier noch etwas Geduld. Das Verwaltungsteam trifft sich ebenfalls über Video-Chat.

Kooperator

Seitens des Bistums wurde uns in der Nachfolge für Pfarrer Christian Enke ein 100 %-Kooperator zugesichert. Ein Vorschlag ist dem Pastoralteam auch bekannt. Aufgrund der Kontaktsperre konnte noch kein persönliches Gespräch stattfinden. Dies soll aber in den ersten beiden Maiwochen stattfinden. Ein geplanter Einsatz des neuen Kooperators ist dann zum August geplant. Näheres kann ich Euch zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.

Unsere Veranstaltungen

Auch für Mai sind in unserer Pfarrei viele Veranstaltungen geplant. Zunächst fallen noch alle Veranstaltungen (d. h. nicht die Gottesdienste) bis zum 16. Mai aus. Dies hängt natürlich auch damit zusammen, dass Veranstaltungen vorgeplant, die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten und somit auch Vorkehrungen getroffen werden müssen. Dies bedarf eines Vorlaufes. Darüber hinaus ist uns allen noch nicht bekannt, ob die Kontaktsperre gelockert wird. Für die konstituierende Sitzung des Verwaltungsrates, die in dieser Zeit stattfinden muss, erarbeite ich derzeit noch eine Möglichkeit, ob diese nicht doch im Rahmen eines Treffens stattfinden kann. Die neugewählten Mitglieder werden von mir dann rechtzeitig eingeladen und informiert.

ausBlick Mai

Wir können den neuen Ausblick noch nicht, wie bisher angekündigt, zum 24. April veröffentlichen, es fehlen schlichtweg die Richtlinien für die zukünftige Regelung unserer Gottesdienste und Veranstaltungen. Zum 1. Mai wird dieser jetzt veröffentlicht werden. Der ausBlick wird nur online verfügbar sein und auch nur die Veranstaltungen und Gottesdienste enthalten, die tatsächlich stattfinden. Wir hatten bis in den April hinein alle Veranstaltungen veröffentlicht und diejenigen markiert, die ausfielen. Dies war sicherlich zum shutdown hin im März sinnvoll. In der jetzigen Phase ist eine andere Art der Veröffentlichung geeigneter. Natürlich gibt es schriftliche Ausdrucke in den Kirchen.

Vorbereitung zur Wiederaufnahme der Gottesdienste

Zu den Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Gottesdienste gehört das Hygienekonzept. Oben habe ich schon etwas dazu geschrieben. Es sind von uns alle Wortgottesleiter*innen, Kommunionspender*innen, Lektor*innen angeschrieben worden. In diesem Schreiben habe ich über die derzeitige Situation informiert und auch eine Abfrage über die Zugehörigkeit zu einer der bekannten Risikogruppen gestartet. Damit können wir besser die Dienste planen und uns um die Gesundheit der Liturgiebeteiligten sorgen. Es gab schon einige Rückmeldungen. Euch vielen Dank dafür.

Auch die Küster*innen und Organist*innen, sowie die beiden Subsidiare wurden diesbezüglich angeschrieben, auch hier gibt es zahlreiche Rückmeldungen, über die ich mich freue.

Aktivenabend

Unser Anfang Juni geplanter Aktivenabend aller in der Pfarrei Tätigen werden wir nun doch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, was natürlich sehr bedauerlich ist, aus vielerlei Hinsicht: Zunächst ist es immer ein schönes Fest des Begegnens in der Pfarrei der aktiv Beteiligten in den verschiedensten Diensten und Aufgaben. In diesem Jahr war zudem die Verabschiedung von Pfarrer Christian Enke geplant. 10 Jahre als Kooperator, als geschätzter Seelsorger, als ideenreiche Frohnatur sollten in vertrauter Gemeinschaft gefeiert werden. Jetzt bedarf es einer anderen Form der Verabschiedung. Das Fest seiner Verabschiedung im Gottesdienst wird aber sicherlich nicht ausfallen, wir werden es nachholen. Pfarrer Christian Enke wird auch noch im Pfarrhaus in Höchst wohnen bleiben.

Stadtkirchenfest

Gestern Abend kam seitens der Stadtkirche der Beschluss, dass in diesem Jahr das Stadtkirchenfest, wie auch die Schiffswallfahrt ausfallen werden. Großveranstaltungen sind seitens des Gesetzgebers bis 31. August untersagt. Darunter fällt somit auch unser Bartholomäusfest im und am Dom.

Stiftergemeinschaft St. Justinus

Die Konzerte des Orgelsommers werden im Mai ausfallen, für Juni liegt seitens des Vorstandes der Stiftergemeinschaft noch keine Entscheidung vor. Auch Führungen durch die Kirche bleiben im Mai noch ausgesetzt, sowie die durch die Stiftergemeinschaft durchgeführten regelmäßigen Öffnungszeiten der Justinuskirche. Über die Feiertage (Christi Himmelfahrt) wird es sicherlich noch eine andere Regelung geben, darüber werden wir noch entscheiden. Die Josefskirche ist selbstverständlich weiterhin wie immer geöffnet. Für die jährlich stattfindende Kuratoriumssitzung liegt noch kein Termin fest.

Kindertagesstätten

Weiterhin sind die KiTa St. Kilian (Sindlingen), sowie die KiTa St. Michael, Schwesternstraße (Sossenheim) in der Notbetreuung tätig, ab Montag wir die KiTa St. Stephan (Zeilsheim) mit einigen Kindern folgen. Die KiTa Leitungen sind regelmäßig im Kontakt untereinander, sowie in bester Vernetzung mit dem Dezernat in Limburg, sowie der Fachberatung.

Infos aus dem Pastoralteam

Das Pastoralteam tagte gestern wieder per Video-Chat. Der Rückblick auf Ereignisse in der Pfarrei, die Initiativen seitens der Gemeinden, wie z. B. der Ortsausschüsse, sowie die turnusmäßige Evaluation der Aufgaben des Teams sind besprochen worden. Weiterhin die Fragestellung der Sommerfreizeiten, der Öffentlichkeitsarbeit, sowie die konkrete Planung für Pfingsten. Auch an diesem Fest werden wir wieder ein Gebets-/Impulsheft entwickeln und Aktionen vor Art planen und durchführen. Da wir in der Gestaltung unserer Gottesdienste und der Besucherinnen und Besucher zunächst verhalten starten werden, ist dies sicherlich eine schöne Ergänzung und Bereicherung. Des Weiteren sind bereits die Schuleröffnungsgottesdienste angedacht und die Organisation geplant worden.

Seitens unserer beiden Subsidiare gibt es ebenfalls einige Ideen, von denen ich Euch dann in der nächsten Information berichten werde.

Infos aus dem Pfarrgemeinderatsvorstand

Der PGR Vorstand tagte wieder am gestrigen Mittwoch. Inhalt war die Vorbereitung des stattfindenden Klausurtages am kommenden Samstag. Selbstverständlich wird dieser nur online abgehalten, dieses Mal mit dem kompletten PGR, somit auch den Vorsitzenden der Ausschüsse. Ein Eindruck von Dr. Dr. Bellinger von einer Exkursion mit dem Bistum auf die Philippinen im Rahmen der Kirchenentwicklung wird hierbei im Mittelpunkt stehen, sowie aktuelle Informationen.

Weiterhin wurden die Möglichkeiten des Abhaltens künftiger gottesdienstlicher Feiern im Rahmen der Corona-Krise, sowie die Gestaltung des Pfingstfestes besprochen, sowie die Verlegung des Aktiventages und aktuelle Informationen zum Tagesgeschäft.

Stefan Abel, PGR Vorsitzender und Martin Sauer, Pfarrer


Liebe Schwestern, liebe Brüder,

es sind wieder einige Seiten an Informationen und Hintergründen zusammengekommen. Dies zeigt, dass das Aussetzen von Veranstaltungen und Gottesdiensten nicht das Aussetzen von Aktivitäten in der Gemeinde bedeutet. Es sind wunderschöne Ideen seitens der Ortsausschüsse, einzelner Gemeindemitglieder, dem Pastoralteam, der Subsidiare, des Verwaltungsteams und besonders von den KiTas vorhanden. Davon ließen sich viele sofort umsetzen, trotz Homeoffice und eingeschränktem sozialem Leben. Das beste Beispiel, dass wir als Kirche und Christen anpassungsfähig sind, mit den Menschen, die mit uns leben, gegen so manches politische System, dass das Leben mindert statt mehrt, sowie auch an Situationen, die wir momentan erleben.

Wir wissen, dass wir da in einer guten und vor allem langen Tradition stehen. Beim Durchblättern und Lesen von Psalmen wird uns deutlich: Gott ist an unsere Seite, er darf unsere Klagen und Forderungen hören. Allerdings dürfen wir nie „seine rettenden Taten“ vergessen, die oft genug in dieser Liedersammlung benannt werden. Seine rettende Tat ist das Schaffen von Ideen mit der Wirklichkeit umzugehen. Sein guter Geist, der weht wo er will und lässt sich von keinem Mundschutz abschrecken. Auch wenn wir ihn ab Montag alle tragen werden: Dann tragen wir ihn eben und bleiben dennoch gelassen. Meiner ist übrigens selbstgenäht im Autobahnspurdesign aus Stoff eines renommierten schwedischen Möbelhauses mit Schweinchenlabel. Die Teams können sich schon darauf freuen. Bleibt frohen Mutes und Gelassen im Windhauch von Gottes Geist.

Euer Pfarrer Martin Sauer

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