Familienpastoral
Jeder Mensch wird in eine Familie hineingeboren und wächst in ihr auf. Sie ist nach wie vor die Keimzelle des menschlichen Lebens und Zusammenlebens. Primäre Bedürfnisse werden in ihr gestillt, prägende Erfahrungen für das Leben werden erlernt und weitergegeben. Die Definition nach Wikipedia: Familie (lateinisch familia „Hausgemeinschaft“) bezeichnet soziologisch eine durch Partnerschaft, Heirat, Lebenspartnerschaft, Adoption oder Abstammung begründete Lebensgemeinschaft, im westlichen Kulturraum meist aus Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie Kindern bestehend, gelegentlich durch weitere, mitunter auch im gleichen Haushalt lebende Verwandte oder Lebensgefährten erweitert. Die Familie ist demnach eine engere Verwandtschaftsgruppe. Familie ist der Ort, an dem die menschliche Sehnsucht nach Geborgenheit und Aufgehobensein in dieser Welt zum Ausdruck kommt, auch wenn die Realität oft anders aussieht. Auch die neueste Shell-Studie belegt: Junge Menschen wünschen sich nichts mehr als geborgen zu sein in einer Familie. Für kirchliches Handeln ist es ein Grundanliegen, den Blick auf die Familien zu richten und ihnen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen Anknüpfungspunkte zu bieten. Auf diese Weise können sie entdecken, welchen Reichtum das kirchliche Leben vor Ort bietet – vom Kinder- und Familiengottesdienst bis zum Kindergarten und welche Kraftquelle und konkrete Lebenshilfe der christliche Glaube ist. Jede Pfarrgemeinde besteht aus einer Vielzahl von Familien.
Sie anzusprechen und willkommen zu heißen – noch vor allen katechetischen Anstrengungen – ist das Anliegen einer zeitgemäßen Familienpastoral.
Unser Konzept bezieht sich vor allem um Kinder und Erwachsene, die sich um ‚nicht selbstständige‘ Kinder kümmern, bzw. für diese Verantwortung tragen. Es bezieht neben der ‚klassischen‘ Familie (Mutter, Vater, Kind) explizit alle verschiedensten Zusammenlebensformen ein (z.B. Alleinerziehend, Patchworkfamilien). Aber alle anderen Altersstufen bis zum Seniorenalter sind auch herzlich eingeladen, teilweise zu eigenen Veranstaltungen. Seit dem Herbst 2014 hat sich eine Steuerungsgruppe des pastoralen Raumes Frankfurt – Höchst zusammen gefunden, um gemeinsam das Projekt Abenteuer Glaube – Kirche im Grünen mit Leben zu füllen. So wurde im ersten Schritt die Gärtnerei als Freiluft – Familienzentrum gestaltet. Gleichzeitig wurden die ersten Veranstaltungen wie Sommer- und Herbstfest, Gesprächsabend, Projekt junge Familien, Marienvesper für Senioren und Sommerkirche durchgeführt Das Projekt bringt sowohl die Verantwortlichen für Familienarbeit als auch die Familien der einzelnen Pfarreien des pastoralen Raums miteinander in Kontakt. Den Familien, die bisher wenig Kontakt zur Pfarrei hatten, sollen niederschwellige Glaubenserfahrungsräume eröffnet werden und alle sollen sich zum Mitmachen eingeladen fühlen. In der Weidenkapelle, die am Wachsen ist, können alternative Gottesdienstformen erprobt werden (Sommerkirche, Bibelteilen). Das Projekt soll die Gründung der Pfarrei neuen Typs vorbereiten und die Haupt- und Ehrenamtlichen im gesamten pastoralen Raum motivieren, gemeinsam Eckpunkte eines Konzeptes der Familienpastoral für die zukünftige neue Pfarrei zu erarbeiten.
Im Jahr 2014 stellte sich eine Initiativgruppe im Pfarrgemeinderat St. Johannes Apostel dem Thema Familienpastoral und was darunter zu verstehen ist. Es wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt, was in der Gemeinde zum Thema Kinder-, Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit zu Verfügung steht. Es galt Familien in ihren verschiedenen Lebenssituationen in den Focus zu nehmen. Eine Idee wurde geboren „Abenteuer Glaube - Kirche im Grünen“.Eine starke Gruppe dieser Aktiven sind Zeltlageristen mit einer besonderen Leidenschaft für „Gottes freie Natur“. Auf einem Teil des Geländes der ehemaligen Stadtgärtnerei, nahe dem Stadtpark Höchst, in Pacht der Familie Hecktor, galt es „Kirche im Grünen“ mit einem Familienfreiluftzentrum in die Tat umzusetzen. Im Forum Stadtkirche erfuhren wir, dass es Unterstützung aus dem BO Limburg gab, damit sollen gezielte Projekte gefördert werden. Wir bewarben uns und bekamen eine Unterstützung für drei Jahre. Die Umsetzung konnte beginnen, es kostete viel Schweiß und Kraft! Konzeptentwicklerinnen begleiteten uns bei den Planungen und einzelnen Entwicklungsstufen, auch von Seite des Bistum Limburg, wurden das Projekt fast drei Jahre persönlich durch Frau Pörtner begleitet – das machte Mut.
Im Herbst 2014 konnte eine Steuerungsgruppe, bestehend aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitgliedern der fünf Pfarrgemeinden des Pastoralen Raumes Frankfurt-Höchst das Projekt in Angriff nehmen. Die fünf Pfarreien sind: St. Bartholomäus – Zeilsheim, St. Dionysius / St. Kilian – Sindlingen, St. Josef – Höchst, St. Johannes Apostel – Unterliederbach, St. Michael – Sossenheim. Seit Januar 2018 sind wir gemeinsam die Pfarrei Sankt Margareta. Ideen wurden gesammelt, Visionen entwickelt, Gespräche geführt
In der Findungsphase haben wir auch schon einige Veranstaltungen durchgeführt: Start Up 2015, Herbstfest 2015 mit Grundsteinlegung der Weidenkapelle, Bau der Weidenkapelle im Winter 2015/1016, Zukunftswerkstatt 2016.
Mit der Eröffnung der Weidenkapelle am 17. Juni 2016 stellten wir das erste Jahresprogramm vor. Verschiedene Gruppen und Kreise aus den Gemeinden bieten Aktivitäten für alle Altersgruppen auf dem neuen Gelände an.
Zum Abschluss des vom Bistum geförderten Projektes im Juni 2017 gab es noch einmal ein großes Sommerfest. Unsere beiden Projektentwickler Frau Stahlschmitt und Frau Gerdom konnten beruhigt auf die geleistete Arbeit schauen.
Jetzt befinden wir uns in der Verstetigungsphase. Viele Veranstaltungsformate haben an Profil gefunden. Es ist aber immer auch Raum für neue Ideen und Aktionen. Einige Gruppen der Pfarrei aber auch Kitas und Schulklassen kommen auf das Gelände. Die Lagerfeuerabende für Erwachsene jeden ersten Freitag abend lassen Raum für Gespräche,aber auch Musik und Genuss.
In Zusammenarbeit mit der Familienbildungstelle konnten wir unter der Leitung von Agnes Maagh seit Sommer 2018 Eltern-Kind-Gruppen im Grünen anbieten. Im Sommer 2019 sollte so auch das Projekt junge Familien in eine Familienlounge überführt werden, leider ist uns das nicht gelungen
Im April 2019 wurde der renovierte Bauwagen eröffnet. Er steht für Genuss und Philosophie. Die Zigarren- und Pfeiffenfreunde treffen sich monatlich. Wir probieren auch immer etwas Neues aus und suchen uns Kooperationspartner. Vieles ist möglich wie z.B. die Konzerte mit 'BornWest', Urlaub ohne Koffer, der Grüne Sosse Tag, Bibleteilen, Uno-Abend, Spielenachmittag, Tiersegnungsgottesdienst ....
Durch die Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 wurde auch das Projekt Abenteuer Glaube - Kirche im Grünen teilweise ausgebremst. Die Veranstaltungsformate wurden den Bedingungen angepasst. Denn gerade Veranstaltungen im Freien konnten gut durchgeführt werden. So fanden sonntags mittags die 'Offene Gartenpforte' statt - als Treffpunkt für alle statt. Statt dem Himmelfahrtsgottesdienst wurden Kräutersträusse gebunden.
Auf Initiative von Pastoralreferent Thomas Burek wurden im Juni / Juli 2021 drei Familiengottesdienste auf der Wiese, unter der Orangerie und in der Weidenkapelle gefeiert. Auch das Sommerfest mit Baumpflanzaktion und die Nachprimiz von Matthias Thiel wurde schön gefeiert. Für die Jugendlichen wurde erstmals der Jugendkreuzweg begangenen und auch eine Spätschicht zum Drachentötertag durchgeführt.
Menschen, Familien, Eltern, KInder SeniorInnen, Singles zusammenbringen - das ist auch in der Zukunft der Schwerpunkt.
Quelle: teilweise www.bistumlimburg.de/netzwerk-familienpastoral/standorte / Text: Margurit Aßmann, Bernd Mühlberger, S. Hecktor