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Weidenkapelle

Die Weidenkapelle ist das Herzstück der Kirche im Grünen.

Weiden sind ein perfektes Material zum Gestalten und Bauen, sie sind natürlich, lebendig, biegsam und umweltfreundlich.

Eine kleine Weidenallee wurde in den 1960er Jahren in der Gärtnerei von dem Gärtner Heinrich A. Hecktor angelegt. Früher wurden diese Weiden (Salix sp.), wenn die Blätter abgefallen waren und die Blütenknospen zum Vorschein kamen, als sogenannte 'Kätzchen' in der Allerheiligen-Floristik verwendet. Heute haben diese Pflanzen keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Das Gebiet  der Weidenallee war stark mit Efeu und Brombeeren umwuchert. Für die Idee einer Weidenkapelle aus den alten Pflanzen brauchte man schon viel Phantasie.

2015 wurde nach der 'Grundsteinlegung' im ersten Arbeitsschritte die Allee freigelegt. Brombeeren und Efeuranken sowie die Humusschicht zwischen den Pflanzen wurden freigelegt - mit Astscheren, Schaufeln und Bagger. Zwischen den Pflanzen kam eine Betondecke zum Vorschein. Dies sind die Fundamente der historischen Gewächshäuser der Höchster Stadtgärtnerei  von 1920. Diese Betonschicht ist noch intakt und wurden mit grauen Splittsteinen abgedeckt. Die Weiden selbst wurden ja jahrelang zurückgeschnitten und geerntet. Aber in den letzten 10 Jahren dann doch nicht mehr. So waren sie bis zur Spitze ca. sechs Meter. Wir versuchten diese Stämme zusammenzu binden. Da Sie nicht mehr sehr biegsam und zu hoch waren, war ein Zusammenschluss zur Bildung eines Daches nur schwer möglich. Dennoch konnten wir beim Sommerfest am 17. Juni 2016 die Weidenkapelle eröffnen. Ähnlich wie beim Kölner Dom wird es aber aber noch Jahre dauern, bis die Weidenkapelle fertig sein wird (oder eigentlich wird sie nie fertig!).

Nach intensiver Beratung fiel im Sommer 2016 der Entschluss, die Weiden bis auf ca. zwei Meter zu kürzen. Keine einfache Entscheidung! Aber dadurch konnten die Pflanzen neu austreiben und die jungen Triebe und Äste sind dann biegsam und können viel besser miteinander verflochten werden. Und die alten Stämme bilden dann die Säulen. So geschah es. Im Spätsommer 2016 kamen schon die ersten Austriebe. Diese liesen wir dann das ganze Jahr 2017 wachsen.

Im Januar 2018 war es dann soweit. Die ersten Äste mit etwa 3 Meter Länge konnten miteinander verflochten werden und durch biegen in die gewünschte Form gebracht werden. In 6 Meter Höhe entsteht so ein dichtes, stabiles Dach. Alle Äste die nach außen wachsen werden konsequent abgeschnitten. Auch die Seitenäste an den 2-Meter hohen Stämmen werden abgeschnitten. So bleibt es an der Seite immer durchlässig. Schon im heißen Sommer 2018 war das Bauwerk genial. Das Blätterdach hat angefangen sich zu schließen, es war schattig und kühl und von der Seite konnte Luft zirkulieren. Im Juli 2018 wurde an der Weidenkapelle der Formschnitt vorgenommen - also alle seitlichen Äste werden abgeschnitten.

Dieses Prozedere haben wir auch 2019 durchgeführt: Januar Winterschnitt und binden, vor allem die 'Decke', und im Juli Sommerschnitt mit Formen.Das wird nach unseren Erfahrungen der Takt sein: Zwei Schnittermine im Jahr und natürlich immer verbunden mit Entfernen von unerwünschten Brombeeren und anderen Kräutern.

Im Winter 2020 wurden in Zusammenarbeit mit der Senioreninitiative Höchst aus dem Schnittgut Steckhölzer geschnitten. Diese wurden vor Ort in Töpfe mit Erde gesteckt. Den Sommer über bildeten die Steckhölzer Wurzeln und trieben aus. Im September pflanzten die SeniorInnen  die Junpflanzen in den Garten in der Gebeschusstraße. Dort soll ein Weidenpavillion entstehen.

Auch im Winter 2021  wurde die Weidenkapelle geschnitten. So wächst die Weidenkapelle und wird immer dichter.

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