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Pfarrgemeinderat – Der Blick aufs große Ganze

Am Ende von vielen Diskussionen und langen Sitzungen, steht in unseren Augen die beste Entscheidung für die Pfarrei. Genau darum geht’s und darin liegt unsere Verantwortung!

                               Stellen Sie sich vor, 5 Personen diskutieren miteinander. Alle fünf Personen haben ihre Eigenheiten, Historien und Ansichten zu allen möglichen Dingen und alle wollen gehört werden. Ein heilloses Durcheinander.
Theoretisch ist das die Ausgangsposition für den Pfarrgemeinderat. Die fünf Personen in unserem Beispiel stehen dabei für die fünf Gemeinden in unserer Pfarrei Sankt Margareta. Glücklicherweise ist das Gremium aber dann doch durchaus organisierter und zivilisierter, als man es manchmal selbst glauben mag, denn alle Beteiligten sind sich ihrer Verantwortung bewusst.

Der Pfarrgemeinderat (PGR) ist das leitende Gremium der Pfarrei Sankt Margareta und besteht, neben dem Pfarrer und eine*r Vertreter*in des Pastoralteams, aus zehn gewählten Pfarreimitgliedern aus allen fünf Gemeinden. In Kooperation mit dem Verwaltungsrat wird hier über wichtige Themen für die Pfarrei beraten und entschieden. Anders als bei anderen, kleineren Gremien, beispielsweise den Orts- oder Sachausschüssen, muss der PGR immer das große Ganze, das Wohl der Pfarrei im Blick haben und dementsprechend entscheiden. Gleichzeitig soll auf die Bedürfnisse und Wünsche der Ortsgemeinden geachtet werden. Das zu vereinen ist nicht immer ganz einfach.
Spätestens jetzt kann man nachvollziehen, wieso ich eingangs das Bild von fünf streitenden Personen gewählt habe.

Wer sich im Pfarrgemeinderat ehrenamtlich engagiert, muss sich eines bewusst sein: Wir können es nicht allen Recht machen.
Das ist kein pessimistischer Ansatz, sondern ein realistischer, der schlichtweg aus der Gemengelage folgt. Fünf unterschiedliche Gemeinden sind zu einer Pfarrei geworden. Da sind Unstimmigkeiten absehbar und an der Tagesordnung. In jeder Gemeinde sind über Jahrzehnte hinweg Strukturen, Traditionen und Ansichten gewachsen. Im Pfarrgemeinderat werden aber Entscheidungen nicht für einzelne Teile der Pfarrei, sondern für die Summe aller Teile getroffen. Für uns heißt das konkret, dass wir uns alle Positionen zu Themen anhören, abwägen und dann im Gremium mehrheitlich abstimmen. Als gewählte PGR-Mitglieder sitzen wir nicht als Abgeordnete einer Gemeinde, sondern als Pfarrei-Mitglieder in diesem Gremium. Wir entscheiden somit nicht für Sossenheim, Sindlingen, Unterliederbach, Zeilsheim oder Höchst. Wir entscheiden für Sossenheim, Sindlingen, Unterliederbach, Zeilsheim und Höchst gemeinsam – eben für die Pfarrei Sankt Margareta.

Es gilt: schlussendlich entscheidet der Pfarrgemeinderat! Eine schnelle Entscheidungsfindung bleibt dabei manchmal dennoch auf der Strecke. Vielmehr gehen manche Beschlüsse nach der Beratung im PGR zurück in die Orts- und Sachausschüsse zur erneuten Beratung, bevor sie dann endgültig im PGR beraten und beschlossen werden. Das klingt unnötig umständlich, hat jedoch in vielen Situationen den wichtigen Sinn der breiten Beteiligung. Dennoch sind manchmal schnelle Beschlüsse der demokratisch gewählten PGR-Mitglieder von Nöten. Die Waage zu halten, aus einer ausreichenden Beteiligung und einer schnellen, konstruktiven und produktiven Arbeit, ist oftmals nicht leicht.

Innerhalb des Pfarrgemeinderats gibt es einen Vorstand. Dieser besteht aus drei gewählten Mitgliedern, sowie dem Pfarrer und eine*m Vertreter*in des Pastoralteams. Unsere Aufgabe im Vorstand ist es, grob gesagt, den Laden zusammenzuhalten und zu schauen, dass er läuft. Wir bereiten die Sitzungen und Tagesordnungen vor, leisten Vorarbeit bei großen Themen, entwickeln Entwürfe, schreiben Beschlussvorlagen und organisieren größere Zusammenkünfte wie Klausurtagungen. Zusätzlich haben wir eine vermittelnde Aufgabe, beispielsweise bei Unstimmigkeiten zwischen Haupt- und Ehrenamt oder der Umsetzung von gefassten Beschlüssen. Als Pfarrgemeinderats-Vorstand sind wir Ansprechpartner für alle pfarrlichen Themen und Bindeglied zwischen den Gremien und Gruppierungen.

Dieses ehrenamtliche Engagement kann anstrengend sein und ist es meistens auch. Die PGR-Sitzungen sind alle zwei Monate und meistens rund drei Stunden lang. Hinzu kommen die Vorstandssitzungen, die die Anzahl verdoppeln oder verdreifachen. Viele Themen, die wir im Pfarrgemeinderat beraten, haben einen hohen Diskussionsbedarf. Sie sind oft richtungsweisend für die Pfarrei und jede Diskussion bedarf ihrer Zeit. Das trifft ausdrücklich nicht auf jede Diskussion, auf jede Entscheidung und jeden Beschluss zu. Vielmehr drehen sich Argumentationen im Kreis und Beschlüsse ziehen sich hin. Oftmals denkt man sich, dass es doch so viel einfacher sein könnte. Am Ende einer berechtigten oder auch unnötigen Diskussion, steht allerdings meist eine gute und durchdachte Entscheidung.

Das ist auch schlussendlich der Grund, wieso ich mich, genauso wie meine Kolleg*innen, im Pfarrgemeinderat und im Pfarrgemeinderats-Vorstand engagiere. Am Ende von vielen Diskussionen und langen Sitzungen, steht in unseren Augen die beste Entscheidung für die Pfarrei. Genau darum geht’s und darin liegt unsere Verantwortung!

Laurin Dill, Vorstandsmitglied des Pfarrgemeinderates

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